Hollywood-Action am GP-Wochenende

Formel 1 rüstet sich für Pitt-Stop in Silverstone

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Die Dreharbeiten zum geplanten Film über die Motorsport-Königsklasse mit Brad Pitt in der Hauptrolle nehmen beim britischen Klassiker in Silverstone richtig Fahrt auf. Das fiktive Team Apex, für das Pitt einen Formel-2-ähnlichen Wagen steuern wird, ist in England erstmals dabei.

Das fiktive Team Apex, für das Pitt einen Formel-2-ähnlichen Wagen steuern wird, ist in England erstmals dabei. Auf der Strecke zu sehen ist das Auto, wenn auch die sogenannten Hot Laps - Taxifahrten mit Höchstgeschwindigkeit in Super-Sportwagen - gefahren werden.

Der Rennstall Mercedes half bei der Konstruktion des Wagens mit, für den es sogar eine elfte Garage neben den zehn für die aktuellen Rennställe der Formel 1 geben wird. Star-Pilot Lewis Hamilton wird als Berater fungieren. "Ich bin ihnen unendlich dankbar", sagte Hamilton am Donnerstag in Richtung der Formel-1-Bosse. Auf die Frage, ob es keine Bedenken gebe, das Pitt mit 59 Jahren die Rolle als Rennfahrer spiele, antwortete der 38-Jährige: "Er sieht aus, als würde er rückwärts altern. Er ist super fit."

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Auch Mercedes-CEO Toto Wolff zeigte sich beim Großen Preis von Österreich in Spielberg angetan von dem Projekt. "Das ist wie ein zusätzliches Team", sagte der Wiener. Das Trainings- und Renngeschehen soll durch die Dreharbeiten aber nicht beeinträchtigt werden. Die Hollywood-Action werde abseits davon geschehen, versprach Domenicali.

Formel 1 boomt trotz Verstappen-Dominanz

Regisseur des Films ist Joseph Kosinski, produziert wird der Streifen von Jerry Bruckheimer. Beide waren unter anderem auch beim Kassenschlager "Top Gun: Maverick" mit Tom Cruise verantwortlich. "Wir haben den besten Produzenten Hollywoods, einen der besten Regisseure in Hollywood, einen der größten Stars, und ihr Investment ist riesig", sagte Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali der britischen Tageszeitung "Sun". Der Italiener und Liberty Media, der Eigentümerkonzern der Formel 1, erhoffen sich von dem Film, dass die Rennserie Menschen näher gebracht wird, die bisher nichts von ihr wussten.

Mit dem Film will die Formel 1 ihren Weg fortsetzen, die Serie einem breiteren und jüngeren Publikum zu öffnen. Schon durch die Netflix-Serie "Drive to Survive", deren fünfte Staffel in diesem Jahr läuft, erreichte die Formel 1 neue Fans.

Trotz sportlicher Monotonie durch das überlegene Red-Bull-Team und Seriensieger Max Verstappen erlebt die Serie einen Boom und zieht laufend neue Investments an. Jüngst stieg erst Pitts kanadischer Schauspieler-Kollege Ryan Reynolds mit Partnern beim französischen Alpine-Team ein. Audi übernimmt schrittweise den Sauber-Rennstall, der aktuell aus Sponsoring-Gründen als Alfa Romeo fährt. Ob die Formel 1 darüber hinaus ein oder zwei zusätzliche Teams bekommt, dazu wollen die F1-Organisation und die Regelbehörden FIA noch im Sommer Neuigkeiten verkünden.

Steigerung der Gesamteinnahmen

"Bekanntermaßen einst ein Sport, in dem in wenigen Jahren Vermögen verschleudert wurden, oft mit wenig oder keiner Gegenleistung, sieht es so aus, dass die Zahlen in der Formel 1 sich addieren", schrieb der britische "Guardian" daraufhin. Und Domenicali erinnert sich: "Es gab in der Vergangenheit Teams, die wurden für ein Pfund verkauft, jetzt bietet der Markt fast Milliarden an und sie lehnen es ab. Je mehr alles wächst, umso stärker wird das Geschäftsfundament, auf dem wir arbeiten."

Allein im ersten Quartal dieses Jahres konnte die Formel 1 die Gesamteinnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter steigern. Von rund 326,6 Millionen Euro vom 1. Jänner bis zum 31. März 2022 wuchsen die Einnahmen für denselben Zeitraum in diesem Jahr um 21 Millionen US-Dollar auf rund 345,6 Millionen Euro.

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