Sportler-Skandal

Dopingsumpf: Drei Anklagen

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Ex-Spitzensportler jetzt vor Gericht. Strafrahmen: Bis zu 3 Jahre Haft.

Wien. Es ist eine Anklageschrift mit viel Zündstoff: Die Justiz wirft Ex-ÖSV-Trainer Walter Mayer vor, prominente Sportler mit Anabolika, Hormonen und Stimulanzmitteln versorgt zu haben – nach dem Inkrafttreten des Anti-Doping-Gesetzes 2008 (es gilt die Unschuldsvermutung). Zudem wird Ex-Radrennfahrer Georg Totschnig und Ex-Langläufer Michael Botwinow vorgeworfen, bei der Einvernahme zur „Soko Doping“ im September 2009 nicht die Wahrheit gesagt zu haben. Strafrahmen für alle drei: Bis drei Jahre Haft.

Mittelsmann
Christian Gneist vom Straflandesgericht Wien sagt zu ÖSTERREICH: „Das Verfahren ist gegen insgesamt sieben Verdächtige gerichtsanhängig. Neben Mayer sind noch vier weitere Personen angeklagt – zwei von ihnen sind verdächtig, die Doping-Verteilung organisiert zu haben. Ein dritter, ein Apotheker, soll die Substanzen zur Verfügung gestellt haben. Ein Vierter soll als Mittelsmann fungiert haben.“

Who's who
Mayer und die vier anderen sollen ein „Doping-Netzwerk“ gebildet und verbotene Substanzen an Sportler weitergegeben haben. Die Abnehmerliste liest sich wie das Who-Is-Who des österreichischen Wintersports: Langlauf-Olympiasieger Christian Hoffmann, Langlauf-Ex-Vizeweltmeister Alois Stadlober und Ex-Biathlet Ludwig Gredler. Sie alle sollen bei der Hauptverhandlung als Zeugen einvernommen werden. Dort könnten weitere pikante Details zum Vorschein kommen.

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