Football-WM

Österreich spielt nur um Platz 7

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Die Österreicher boten in Graz eine äußerst schwache Leistung.

Das Prestigeduell findet nicht statt. Österreichs American-Football-Nationalteam hat sein großes Ziel bei der Heim-WM verpasst. Die Österreicher verloren am Mittwochabend in Graz auch ihr drittes und letztes Gruppenspiel. Das AFBÖ-Team musste sich vor 4.500 Zuschauern dem EM-Zweiten Frankreich mit 16:24 (0:0,3:0,0:17,13:7) geschlagen geben.

Bei einem Sieg oder Unentschieden hätte am Samstag im Spiel um Platz fünf in Wien ein Duell mit Europameister Deutschland gewartet. Gegen den Erzrivalen hätten die Österreicher zu Europas bestem WM-Team avancieren wollen. Stattdessen geht es nun bereits am Freitag (15.00 Uhr) im Ernst Happel Stadion gegen Australien um Platz sieben und damit gegen den letzten WM-Rang.

Schwache Leistung der Österreicher
Die Österreicher zeigten an einem heißen Sommerabend ihre bisher schwächste Leistung im Turnier. Nach passablen Vorstellungen gegen die Favoriten Japan (6:24) und Kanada (14:36) zerbrach das Team von Headcoach Rick Rhoades an einer mäßigen Offensive. Es folgte ein Kollaps im dritten Viertel, als die Franzosen innerhalb von dreieinhalb Minuten 17 Punkte erzielten. Ein Aufbäumen im Schlussviertel mit zwei Touchdowns blieb unbelohnt.

Dabei hatten die Österreicher vor der Pause deutlich mehr Spielanteile, schlugen daraus aber zu wenig Kapital. Lediglich ein Fieldgoal von Peter Kramberger fand aus 29 Yards sein Ziel und brachte drei Punkte (18.). Kurz zuvor hatte der Kicker der Vienna Vikings noch einen Versuch aus 36 Yards am linken Torpfosten vorbeigesetzt.

Die Offense trugen vor allem die Runningbacks Mario Nerad, der zum besten Österreicher der Partie gewählt wurde, und Florian Grein, der trotz eines Bändereinrisses im Sprunggelenk spielte. Das Laufspiel funktionierte im Gegensatz zum Passspiel. Quarterback Christoph Gross, der schon zuletzt gegen Kanada zahlreiche Hits einstecken musste, fand nie richtig in die Partie und wurde Ende der ersten Hälfte von Thomas Haider ersetzt. Der Ersatzmann warf zwar zwei Touchdowns, leistete sich aber auch zwei Interceptions.

Im dritten Viertel nutzte den Österreichern dann auch ihre gewohnt starke Defense nicht mehr. Ein langer Puntreturn von Paul Bresaz-Latille ermöglichte den Franzosen den ersten Touchdown durch Anthony Dable (29.). 39 Sekunden später doppelte Jeremy Rabot mit seinem ersten von zwei Besuchen in der Endzone nach weitem Pass von Quarterback Maxime Sprauel zur 14:3-Führung nach.

Doch damit nicht genug: Keine Minute später verlor Österreichs Returner Armando Ponce de Leon den Ball. Frankreich legte per Fieldgoal weitere drei Punkte drauf (32.), Rabot sorgte mit einem weiteren Touchdown zum 24:3 für die Vorentscheidung (38.).

Die Österreicher bewiesen angetriebenen von den 4.500 in der UPC-Arena Moral, kamen durch zwei Touchdown-Pässe von Haider auf Jakob Dieplinger (40.) und Andreas Pröller (45.) noch einmal auf 16:24 heran. Das Wunder blieb allerdings aus, anstelle der Gastgeber darf Frankreich am Samstag (15.00 Uhr) vor dem WM-Finale in Wien gegen Deutschland spielen.

Meinungen zum Spiel lesen Sie auf Seite 2 >>>

Rick Rhoades (Head Coach Österreich): "Ich bin sehr enttäuscht, wir haben gehofft, heute zu gewinnen und das nächste Spiel auch noch. Das wäre dann ein solider Platz gewesen. Die Franzosen haben ein großartiges drittes und viertes Viertel gespielt. Die vielen Verletzten waren ein Mitgrund, warum wir Schwierigkeiten hatten. Die Australier (nächster Gegner/Anm.) hatten ihre Schwierigkeiten, gegen Deutschland haben sie aber sehr gut gespielt."

Mario Nerad (Runningback Österreich): "Ich habe erwartet, das wir um den fünften Platz spielen. Wir haben gedacht, Frankreich kann man sicher schlagen. Aber sie haben besser gespielt. Die Australier müssen wir haushoch schlagen."

Andreas Pröller ( Wide Receiver Österreich): "Natürlich ist man enttäuscht, wir haben sehr lange, sehr hart gearbeitet. Alle haben Opfer gebracht. Schade, dass es nicht geklappt hat. Aber summa summarum haben wir nicht gut genug gespielt. Wir hatten viele Verletzte, aber die hatten die Franzosen auch. Die Belastung ist wahnsinnig hoch, wir haben keinen Spieler, der hundertprozentig fit ist."
 

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