Erster Cofidis-Sieg nach 15 Jahren - Gall verliert

Lafay düpiert Stars auf 2. Tour-de-France-Etappe und beendet Durststrecke

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Der Franzose Victor Lafay hat die Top-Favoriten auf der zweiten Etappe der Tour de France mit Ziel in San Sebastian überrascht. Nach einer mutigen Attacke 1 Kilometer vor dem Ziel fährt der Cofidis-Fahrer vor einem wütenden Wout van Aert und Tadej Pogacar über die Ziellinie.

Victor Lafay hat am Sonntag überraschend die zweite Etappe der 110. Tour de France gewonnen. Der Franzose holte sich das längste Teilstück der diesjährigen Tour über 208,9 Kilometer von Vitoria-Gasteiz nach San Sebastian vor den Stars Wout van Aert und dem zweimaligen Tour-Champion Tadej Pogacar. Besonders war der Sieg auch für Lafays Team Cofidis. Der französische Rennstall wartete seit 15 Jahren auf einen Etappen-Sieg bei der "großen Schleife". Der britische Auftaktsieger Adam Yates verteidige das Gelbe Trikot erfolgreich.

Beim Sekundenpoker im Baskenland hat ein angriffslustiger Pogacar seinen großen Rivalen und Titelverteidiger Jonas Vingegaard gleich gehörig unter Druck gesetzt. Auf den schweren ersten beiden Etappen sammelte der Slowene unter anderem mit zwei dritten Plätzen elf Bonussekunden ein und wischte alle Zweifel an seiner Form nach der gut zweimonatigen Zwangspause beiseite.

Nach dem erfolgreichen Bergsprint auf dem Jaizkibel fehlen ihm sechs Sekunden auf Adam Yates, seinen Teamkollegen bei UAE Emirates, auf Vingegaard hat er elf Sekunden Vorsprung. "Die Hand fühlte sich gut an. Mein Motor springt langsam an. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Form", sagte der 24-Jährige, der sein Handgelenk mit dem noch nicht ausgeheilten Kahnbeinbruch durch ein schwarzes Tape fixiert hatte. Behindert hat ihn die Verletzung, die er sich Ende April beim Frühjahrsklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich zugezogen hatte, aber offensichtlich nicht.

Österreicher verlieren viel Zeit

Doch Vingegaard zeigte auch an den steilsten Rampen keine Schwäche und blieb immer am Hinterrad. Entsprechend gelassen reagierte der Däne aus dem Team Jumbo-Visma, der aufgrund seiner fehlenden Explosivität im direkten Duell mit Pogacar im Nachteil ist. "Die Tour wird wahrscheinlich nicht durch Sekunden entschieden. Wir sind auf Kurs", betonte der 26-Jährige. Seine Chance sieht er auf den langen Anstiegen im Hochgebirge.

Von den Österreichern kamen Felix Gall (AG2R), Patrick Konrad (Bora) und Gregor Mühlberger (Movistar) in einer Gruppe mit genau fünf Minuten Rückstand ins Ziel. In der Gesamtwertung ist Gall als 42. mit 5:43 Minuten Rückstand der Beste der sechs ÖRV-Profis. Am Montag verabschiedet sich die Tour auf der dritten Etappe über 193,5 km von Amorebieta-Etxano nach Bayonne aus Spanien. Dann dürfen die Sprinter auf ihre erste Massenankunft hoffen.

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