Wien-Start in Gefahr

ÖTV-Ass Melzer droht Schulter-OP

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Niederösterreicher bangt um Wien-Start und hofft, ohne Operation auszukommen.

Die bei den US Open aufgetretene Verletzung der linken Schulter von Jürgen Melzer hat sich als schlimmer als befürchtet herausgestellt. Nach einer weiteren MRI-Untersuchung am Dienstag stellte Jürgen Melzer seinen Start beim Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle infrage.

Neun Monate Pause?
Österreichs Nummer drei hofft, dass er das beschädigte Labrum (Umrahmung der Gelenkspfanne des Schulterblatts, Anm.) konservativ behandeln kann. "Wir haben schon auf einem normalen MRI gesehen, dass es beschädigt ist. Eine Labrum-Verletzung ist für einen Überkopf-Sportler eigentlich eine Katastrophe. Wenn man das nähen muss, dann dauert das minimal bis zu neun Monate", schilderte Melzer nach einer noch genaueren MRI-Untersuchung mit einem Kontrastmittel seinen Zustand.

Melzer hatte die Verletzung schon bei den US Open gespürt, diese aber noch mit Schmerztabletten und einer wärmenden Salbe in den Griff bekommen. In den vergangenen zwei Wochen war Melzer jeweils für mehrere Tage am Chiemsee, wo er an der Schulter therapiert wurde. "Das war bei dem Mann, der mir das letzte Mal die Schulter gerichtet hat. Bis jetzt sind wir auf keinem wirklichen Erfolgsweg", gestand Melzer, der deshalb das zweite MRI machen ließ.

Karriere-Ende bei Operation?
Wegen der Verabreichung der Kontrastmittelflüssigkeit ist der 34-Jährige jetzt für vier Tage zu Untätigkeit, sprich keine Therapien, verurteilt. Die Resultate der Dienstag-Untersuchung hielt Melzer schon in Händen. "Man sieht, dass es hin ist", meinte Melzer, der aber freilich versuchen wird, mit konservativen Mitteln die Schulter in Ordnung zu bringen. Zumal es auch Ärztemeinungen gibt, die die entstandenen Schmerzen gar nicht auf das defekte Labrum zurückführen.

Für die unmittelbare Zukunft sieht es auf jeden Fall schlecht aus. "Wien ist definitiv mehr als in Gefahr. Man darf nicht vergessen, ich habe seit den US Open keinen Schlag gemacht", gestand Melzer, der die Variante mit dem Nähen des Labrums auch aufgrund seines fortgeschrittenen Alters unbedingt vermeiden will. "Wenn ich das operieren lassen müsste, dann ist die Karriere schwer in Gefahr."

Allerdings gäbe es ein vorderes und ein hinteres Labrum. Bei ihm sei das hintere beschädigt. "Das ist ohne OP unter Anführungszeichen leichter in den Griff zu bekommen. Das kann man konservativ lösen, man muss den richtigen Ansatz finden."

Schmerzen auch im Alltag
Melzer hofft, dass es ähnlich wie schon bei anderen Schulterverletzungen vielleicht schnell aufwärtsgeht. Aktuell haben sich die Schmerzen aber seit New York verschlimmert, auch im normalen Alltag. Im Moment, so Melzer, sei er selbst ein bisschen ratlos.

An ein vorzeitige Karriere-Ende will er aber nicht denken. "Ich habe echt noch Bock, nächstes Jahr zu spielen. Mir hat das jetzt in New York so viel Auftrieb und positive Energien gegeben", stellte Melzer klar. Er wird sich nun mit seinem Betreuerteam beraten und die nächste Vorgangsweise überdenken.

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