200 m Rücken

Rogan hat es ins Finale geschafft

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Der Wiener zieht als Semifinal-7. ins EM-Finale über 200 m Rücken ein. Nadarajah, Stoss und Spitzer sind draußen.

Österreichs Schwimm-Star Markus Rogan hat am Samstag bei den Budapester Langbahn-Europameisterschaften die Chance auf die persönliche Wiedergutmachung für das verpasste Lagen-Gold. Der 28-Jährige zog am Freitag als Semifinal-7. in das Finale über 200 m Rücken ein, dieses ist am Samstag für 18.01 Uhr angesetzt. Sebastian Stoss als Elfter schied ebenso aus wie Fabienne Nadarajah als Rückensprint-10. und Martin Spitzer als 14. über 100 m Delfin.

Stark auf der Paradestrecke
Rogan demonstrierte in seinem Semifinale, wie stark er noch immer über seine einstige Paradestrecke ist. Sofort zog er davon und hatte zur Hälfte der Distanz bereits mindestens 1,11 Sekunden Vorsprung auf alle anderen 15 Semifinalteilnehmer. Speziell auf den letzten 50 m ließ der Wiener dann aber kräftig nach. "Ich habe viel Zeit gehabt, die letzte Länge zu genießen. Das Adrenalin schießt mir halt nur dann ein, wenn es um die Medaillen geht."

Soll heißen, dass der Lagen-Kurzbahn-Europarekordler noch Reserven in sich verspürt. Das wird auch nötig sein, denn: "Die Kollegen sind schon stark. Eine Medaille wäre da okay", meinte das OSV-Ass. Schnellster war der Pole Radoslaw Kawecki in 1:57,84. Noch interessanter macht den Endlauf, dass Rogan auf Außenbahn eins schwimmt. Es geht um sein drittes Langbahn-EM-Gold nach 2004 und 2008, ganz unmöglich scheint das Triple nicht zu sein.

Stoss war zu langsam
Stoss steigerte sich gegenüber dem Vorlauf kräftig um 1,65 Sekunden auf 1:59,78, für den Aufstieg war das jedoch noch immer um 42/100 zu langsam. "Noch gut, dass ich mit diesem nicht so tollen Rennen eine Zeit unter zwei Minuten habe und damit Elfter werde", erklärte der Wiener. "Es war besser als in der Früh, mir fehlt aber noch immer die Leichtigkeit." EM-Ziel des 24-Jährigen war das Erreichen dieses 200-m-Finales gewesen.

Nadarajah mit Technik unzufrieden
Auch Nadarajah hatte sich auf das Erreichen des Rücken-Endlaufs fokussiert. In 29,14 Sekunden war die 25-Jährige dann aber 4/100 langsamer als am Vormittag, dennoch blieb sie nur 19/100 über den Finalrängen. Die Wienerin war mit ihrer Technik unzufrieden. "Dabei hat es in der Vorbereitung immer gepasst." Coach Robert Michlmayr war am Vortag in seinem Hauptjob zum Kitzbüheler WM-Triathlon abgereist, Nadarajah fehlte so das Feedback.

Eine weitere schöne Steigerung legte Spitzer hin. Der Grazer war in 53,10 Sekunden um 29/100 schneller als im Vorlauf, drückte seine davor ohne Ganzkörperanzug erzielte Zeit um 1,14 Sekunden. Nun war der 25-Jährige auch noch um 8/100 schneller als mit "suit", auf den Endlauf fehlten 39/100. "Ein bisschen habe ich mit dem Finale geliebäugelt. Aber ich habe mich jetzt doch schon in Europa etabliert, bin meist nicht mehr so viel vom Finale entfernt."

Zwei der vier Freitag-Endläufe gingen an Frankreich, womit die "Equipe Tricolore" als Führende in der Medaillenwertung mit nun sechsmal Gold einen kleinen Polster hat. Alain Bernard verteidigte in einem sehr engen 100-m-Kraul-Finale seinen Titel in 48,49 Sekunden mit Erfolg, die Top Fünf lagen nur zwei Zehntel auseinander. Bernards Landsmann Sebastien Rouault fixierte über 800 m in 7:48,28 auf den langen Kraulstrecken das EM-Gold-Double.

Die Russin Anastasia Chaun wurde über 200 m Brust mit dem EM-Rekord von 2:23,50 Minuten zur Nachfolgerin ihrer Landsfrau Julia Jefimowa, diesen Titel hatte Mirna Jukic 2002 und 2004 gewonnen. Über 100 m Delfin der Damen gab es durch die in 57,32 Sekunden anschlagende, noch 16-jährige Sarah Sjöström und die rund doppelt so alte Therese Alshammar Gold und Bronze für Schweden. Zweiter OSV-Finalbeitrag am Samstag ist übrigens ab 17.02 Uhr Nina Dittrich über 1.500 m Kraul.

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