Die Spitzen von Sport Austria und der drei Dachverbände haben die von Sportminister Werner Kogler verkündeten Lockerungen für Spitzen- und Breitensport begrüßt.
Allerdings fordern deren Präsidenten die rasche Einrichtung des in Aussicht gestellten Hilfspaketes. "Positiv ist, dass Teile des Spitzensports nun mit 20. April Indoor und Outdoor wieder mit dem Training beginnen können und dass die Regierung dabei für den Sport den Rahmen vorgibt, aber im Sinne einer neuen verantwortungsvollen Normalität eine sportartenspezifische Ausarbeitung der genauen Regeln den Fachverbänden überlässt", erklärte Sport-Austria-Präsident Hans Niessl in einer Aussendung. Es sollte aber auch nach wie vor die Möglichkeit diskutiert werden, unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen nicht nur das Training, sondern auch eventuelle Wettkämpfe stattfinden könnten, meinte der Burgenländer.
Niessl will aber bei den für 1. Mai angekündigten Öffnungen von Sportstätten für gewisse Freiluft-Breitensportarten den Kreis größer gezogen wissen. "Es stellt sich die Frage, warum man nicht auch Hallensportarten wie z.B. Tischtennis und Badminton erlaubt, bei denen automatisch ein großer Abstand gegeben ist. Selbstverständlich auch hier unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen." Zudem will der Ex-Landeshauptmann geklärt sehen, ab wann auch Amateursportvereine und Breitensportvereine (aller Altersklassen) von Mannschaftssportarten in Klein-Gruppen mit ihrem Training beginnen dürfen.
"Vereine brauchen Klarheit"
Der Chef der Bundes-Sportorganisation erneute auch seine Forderung nach Finanzhilfen. "Es ist drängend, sowohl dem Spitzensport als auch dem Breitensport nach ähnlichen Kriterien wie in der Wirtschaft zu helfen", betonte Niessl. "Die Vereine brauchen Klarheit. Sie müssen wissen, wohin sie sich wenden können, um finanziellen Unterstützung für ihre Ausfälle zu bekommen. Die Uhr tickt!" Schließlich leisteten die rund 15.000 Sportvereine auch einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit.
Sportunion-Präsident Peter McDonald meinte, mehr Klarheit und eine bessere Planungssicherheit seien wichtig. Ebenso gelte dies jedoch für "die Sicherstellung rascher Soforthilfe sowie ein Einnahmenausfallstopf für den Sport, der auch nachhaltige finanzielle Schäden über den 30. Juni hinaus abdeckt". Das Ziel müsse sein, einhundert Prozent der Vereine durch die Krise zu bringen und auch im Herbst weiter zu unterstützen.
ASVÖ-Chef Siegfried Robatscher betonte, dieser erste Schritt signalisiere der Bevölkerung, dass die Regierung das Grundbedürfnis nach Bewegung und Sport ernst nehme. "Erfreulich ist auch, dass seitens des Sportministers die Einnahmenausfälle und Schäden des gemeinnützigen Sports angesprochen worden sind. Allerdings braucht es jetzt die zeitnahe Einrichtung des in Aussicht gestellten Hilfspakets", erklärte Robatscher. Man habe die Schäden erhoben und sei zuversichtlich, dass die Unterstützungen rasch kommen würden.