Mensur Suljovic steht nach einem nervenaufreibenden Match in der dritten Runde der Darts-WM in London. Der 53-jährige Wiener besiegte am Sonntag den als Nummer 32 gesetzten Engländer Joe Cullen nach Satzrückstand mit 3:1.
Nun darf er sich am 27. Dezember aller Voraussicht nach auf ein Duell mit Titelverteidiger Luke Littler freuen. Der 18-jährige Weltranglisten-Erste ist aktuell der große Star der Szene. Er trifft im Alexandra Palace noch am Sonntag auf den Waliser David Davies.
Suljovic hatte in der Auftaktrunde bereits den Kanadier David Cameron mit 3:1 besiegt. Der 36-jährige Cullen, genannt "The Rockstar", war eine andere Hausnummer. Suljovic verlor den ersten Satz mit 0:3, kämpfte sich aber zurück. Den ersten Matchdart auf das Doppel-20-Feld setzte der gebürtige Serbe noch knapp daneben. Weil danach auch Cullen eine Riesenchance auf den Satzausgleich ausließ, durfte Suljovic das Spiel zumachen. Seinen dritten Matchdart verwertete er ins Doppel-10-Feld.
Überschwänglicher Suljovic
"Jedes Spiel ist anders, jede Minute ist anders, jedes Doppel ist anders", sagte Suljovic im DAZN-Interview. "Gott sei Dank habe ich alles richtig gemacht. Ich bin stolz auf mich für meine Familie." Der Routinier erhielt für das Erreichen der dritten Runde bereits 35.000 Pfund (knapp 40.000 Euro). Im Kampf um den Achtelfinal-Einzug wartet am Samstag nach Weihnachten wohl das Darts-Wunderkind Littler. Große Sorgen macht sich Suljovic deswegen nicht. Er scherzte: "Den schmeiße ich von der Bühne runter. Ein leichter Stoßer, und das war's für ihn. Sorry, aber ich entschuldige mich auch."
Schon gegen Cullen zeigte "The Gentle" nicht immer die feine englische Art. Suljovic wartete vor seinen Würfen mitunter lange, provozierte damit seinen Gegner - und feierte nach gewonnenen Legs teils überschwänglich. Dafür gab es auch eine Verwarnung vom Caller. "Ich habe gejubelt, sie haben gesagt, es ist nicht erlaubt", erklärte Suljovic. "Also sage ich: alles gut, ich werde nicht jubeln. Das ist für mich schon komisch." Seine Emotionen will sich Suljovic nicht nehmen lassen. "Ich freue mich immer, ich bin ein Mensch", betonte der Wiener. "Ich bin immer eine ehrliche Haut."