Abstimmung

Tirol stimmt gegen Olympia-Bewerbung

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500.000 Tiroler haben abgestimmt und sagten "Nein" zu einer Bewerbung für die Winterspiele 2026.

Die Tiroler haben bei der Volksbefragung am Sonntag nach dem vorläufigen Endergebnis mehrheitlich gegen eine Bewerbung Tirols/Innsbrucks für Olympische Winterspiele 2026 gestimmt. 46,65 Prozent der Bevölkerung votierten mit "Ja", während 53,35 Prozent beim "Nein" ein Kreuz machten. "Diese Entscheidung pickt!", meinte Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) in einer ersten Reaktion.

In Innsbruck fiel das Ergebnis mit 32,59 zu 67,41 Prozent deutlich gegen eine Bewerbung aus. Die Stimmkarten, sie werden erst am Montag ausgezählt, könnten das Ergebnis noch drehen, es müssten jedoch entgegen den Erwartungen rund zwei Drittel mit "Ja" stimmen. Ein Endergebnis mit Stimmkarten soll es am Montagabend oder spätestens am Dienstag geben. 58,43 Prozent der Tiroler schritten für die Volksbefragung, die zeitgleich mit der Nationalratswahl stattfand, zu den Urnen.

"Tirol und Innsbruck werden dem IOC somit kein Angebot für Olympische Winterspiele 2026 legen", erklärte Platter in einer Aussendung. Er zeigte sich jedoch nach wie vor davon überzeugt, dass "unser Angebot für redimensionierte Spiele eine Chance für Tirol" gewesen wäre. Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) betonte indes, die Wichtigkeit des breiten Dialogs mit der Bevölkerung im Vorfeld der Volksbefragung.

Während sich ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel sowie Ex-Skistar und Kopf der Unterstützerbewegung Benjamin Raich enttäuscht gaben, zeigte sich die Oppositionspartei Liste Fritz, die im Vorfeld als einzige Partei gegen eine Bewerbung Stimmung gemacht hatte "froh". "Es war einfach 'too much' für die Bevölkerung", sagte Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider, die selbst meinte, ob des "doch sehr deutlichen Ergebnisses" überrascht zu sein.

Während in ländlichen Regionen die Bevölkerung eher für eine Bewerbung stimmte, zeichnete sich in den Städten ein anderes Bild ab. Die Bezirkshauptstädte Reutte, Kitzbühel, Lienz, Schwaz und Kufstein sprachen sich gegen eine Bewerbung aus. Am eindeutigsten fiel das Ergebnis in der Silberstadt Schwaz aus, hier votierten 60,26 Prozent der Wahlberechtigten mit einem "Nein".

Anders stimmten jedoch die Bürger jener Gemeinden, die im Angebot von Tirol/Innsbruck als Austragungsorte für die Bewerbe vorgesehen waren. Drei der vier möglichen Austragungsorte - ohne Innsbruck - haben, teilweise mit großen Mehrheiten, für eine Bewerbung gestimmt. Einzig die Gemeinde Silz, zu der der Skiort Kühtai gehört, war gegen eine Bewerbung. In Hochfilzen votierten 80,71 Prozent der Bevölkerung für eine Bewerbung. Auch in St. Anton und Seefeld stimmten die Tiroler mit 85,12 Prozent bzw. 65,40 Prozent mit "Ja".
 
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