Vienna City Marathon

Kenianer Sugut siegt mit Streckenrekord

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Rekordzeit 2:06:58 Stunden. Gebrselassie hängt Radcliffe im Halbmarathon ab.

Der Kenianer Henry Sugut hat am Sonntag einen neuen Streckenrekord beim Vienna City Marathon fixiert. Der 26-Jährige entschied die 29. Auflage des Traditionsrennen in inoffiziellen 2:06:58 Stunden für sich. Sugut hatte bereits 2010 in Wien gewonnen. Die bisherige Wien-Bestmarke seines Landsmannes Abel Kirui stand seit 2008 bei 2:07:38 Stunden.

Vienna City Marathon
© TZ ÖSTERREICH

Auf den ersten sieben Plätzen landeten ausschließlich Kenianer. Platz zwei ging in 2:07:38 an Gilbert Yegon, Dritter wurde in 2:07:44 Vorjahressieger John Kiprotich. Es war damit das mit Abstand schnellste Rennen in Wien.

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Bester Österreicher war zum vierten Mal nach 2006, 2007 und 2011 Roman Weger. Der 37-jährige Kärntner belegte mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel in 2:24:53 Stunden Platz 24.

Auch Ski-Adler Thomas Morgenstern ließ sich dieses Event nicht entgehen. Er lief zur Unterstützung der Roten Nasen Clown-Ärzte als vierter Läufer der kika Promi-Staffel an den Start. Gemeinsam mit seinen Staffel-KollegInnen, den zahlreichen kika-MitarbeiterInnen-Staffeln wurde eine beachtliche Spendensumme erlaufen.

Das Frauen-Rennen entschied wie im Vorjahr die Äthiopierin Fate Tola für sich. Die 24-Jährige triumphierte in 2:26:39 Stunden vor der Russin Olga Glok und Helalia Johannes aus Namibia. Im Vorjahr war Tola 18 Sekunden schneller gewesen.

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Beste Österreicherin war als Neunte erneut Tanja Eberhart. Die 22-jährige Niederösterreicherin verpasste in inoffiziellen 2:44:54 knapp ihre persönliche Bestzeit aus dem Vorjahr (2:44:11).

Marathon (42,195 km) - Männer:

  1. Henry Sugut (KEN) 2:06:58 Stunden
  2. Gilbert Yegon (KEN) 2:07:38
  3. John Kiprotich (KEN) 2:07:44 -
  4. Gilbert Kirwa (KEN) 2:08:09
  5. Willy Kibor (KEN) 2:08:32
  6. John Komen (KEN) 2:09:24
  7. Geoffrey Ndungu (KEN) 2:10:00
  8. Artur Kozlowski (POL) 2:10:58
  9. El-Hassane-Ben Lkhainouch (FRA) 2:11:06
  10. Arkadiusz Gardzielewski (POL) 2:11:34

Weiter:
     24. Roman Weger (AUT) 2:24:53
     26. Manfred Heit (AUT) 2:32:22

Frauen:

  1. Fate Tola (ETH) 2:26:39
  2. Olga Glok (RUS) 2:27:18
  3. Johannes Helalia (NAM) 2:27:20
  4. Olha Kalenarova-Ochal (POL) 2:31:33
  5. Lydia Rutto (KEN) 2:31:57

Weiter:
        9. Tanja Eberhart (AUT) 2:43:59

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Gebrselassie hängt Radcliffe ab

Auf dem 16. Kilometer war es soweit. Haile Gebrselassie hatte die 7:52 Minuten vor ihm gestartete Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe eingeholt und lief dem Sieg im "OMV Champions Race" im Rahmen des 29. Vienna City Marathons entgegen. Der äthiopische Superstar wiederholte am Sonntag seinen Halbmarathon-Vorjahreserfolg in 60:52 Minuten, die britische Olympiahoffnung kam nach 72:03 Minuten ins Ziel auf den Wiener Heldenplatz.

Gebrselassie
© APA

(c) APA

Auf dem roten Teppich vor der Hofburg sank die 38-jährige Radcliffe auf den Boden und brach in Tränen aus, Gebrselassie hatte auf sie gewartet und klopfte ihr tröstend auf die Schulter. Nach einigen Minuten erfing sich die Britin und absolvierte unter dem Jubel der Zuschauer mit dem Afrikaner die Ehrenrunde. Das Rennen war eine eindeutige und klare Angelegenheit für den zweifachen 10.000-m-Olympiasiegers geworden. Radcliffe kämpfte bis zum letzten Meter, sie spürte noch die Nachwirkungen einer überstandenen Bronchitis.

"Es lief für mich nicht gut heute, ich habe mich ab dem sechsten Kilometer nicht gut gefühlt, die Beine waren so schwer. Aber die Atmosphäre war so schön und die Leute so nett, da wollte ich überhaupt ins Ziel kommen. Ich hoffte, dass mich Haile auf dem 19 Kilometer abfängt, aber nicht so früh. Es tut mir leid, ich konnte heute nicht mehr geben, vielleicht auch noch wegen der Krankheit", erklärte Radcliffe. Wien war für sie als Olympia-Test geplant gewesen, dieser Wunsch hat sich nicht erfüllt.

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"Mein Rennen war gut, es war etwas windig, aber es ist fantastisch hier. Paula hatte keinen guten Tag, deshalb habe ich sie so früh eingeholt", erklärte Gebrselassie. Seine zwei österreichischen Tempomacherinnen hatten von Beginn an keine Chance, ihre Aufgabe zu erfüllen, zu schnell startete Gebrselassie los. Den kenianischen Hasen Philemon Rono hängte der frühere Marathon-Weltrekordler nach siebeneinhalb Kilometern ab. Nicht perfekt klappte von Beginn an die Zusammenarbeit von Radcliffe mit ihren Begleiterinnen, die teilweise weit hinter oder vor ihr waren bzw. sie sogar behinderten, ehe sie nach zwei Drittel des Rennens zurückfielen.

Der Vorsprung von Radcliffe war exakt die Differenz der persönlichen Bestzeiten der beiden. Gebrselassie hatte nach rund fünf Kilometern den Rückstand auf 6:18 Minuten verringert, 2:30 waren es neun Kilometer vor dem Ziel auf dem Heldenplatz. Auf dem 16. Kilometer überholte Gebrselassie die Kontrahentin, blickte einmal kurz zu ihr und deutete mit der Hand, die ob der kühlen Temperaturen in einem weißen Handschuh steckte, an, sie möge ihm doch folgen. Auf dem Gesicht der aktuellen Marathon-Weltrekordlerin zeigte sich aber nicht der leichteste Anflug eines Lächelns.

Die Durchgangszeiten von Radcliffe bei 5, 10 und 15 Kilometern waren 16:13, 33:31 und 50:53 Minuten, jene von Gebrselassie 14:12, 28:57 und 43:22. Mit seinem Sieg im Vorjahr in 60:18 Minuten hatte der so verdienstvolle Langstreckenläufer die schnellste je in Österreichs gelaufene Zeit über 21,1 Kilometer erzielt, diese Marke verpasste er heuer knapp. Radcliffe stellte neuen Streckenrekord in Wien auf, die schnellste je in Österreich gelaufene Halbmarathonzeit der Kenianerin Florence Kiplagat (August 2011 in Klagenfurt in 68:22 Minuten) verfehlte sie aber.

Halbmarathon (21,097 km) - Männer:

  1. Haile Gebrselassie (ETH) 1:00:52
  2. Philemon Rono (KEN) 1:05:48
  3. Karl Aumayr (AUT) 1:07:42
  4. Christian Steinhammer (AUT) 1:09:59
  5. Wolfgang Wallner (AUT) 1:11:22

Frauen:

  1. Paula Radcliffe (GBR) 1:12:03 
  2. Valentine Kibet (KEN) 1:13:30
  3. Lene Hjelmsö (DEN) 1:16:52

Weiter:
       5. Isabelle Heers (AUT) 1:19:00

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