Radsport

Weylandt-Team steigt nach Tod aus Giro aus

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Das Team Leopard Trek mit Rohregger beendet die Rundfahrt vorzeitig.

as Leopard-Trek-Team des Tirolers Thomas Rohregger hat sich am Dienstagabend in Livorno nach der 4. Etappe für den Ausstieg aus dem Rad-Klassiker Giro d'Italia entschieden. Grund ist der tödliche Sturz des Teamkollegen Wouter Weylandt am Vortag auf der 3. Etappe. Aus Respekt vor dem Belgier wurde das 4. Teilstück neutralisiert gefahren, die verbliebenen acht Fahrer der luxemburgischen Truppe Leopard Trek rollten als Erste über die Ziellinie.

US-Sprinter Tyler Farrar, Nachbar und Freund der Familie Weylandt in Gent, hatte schon davor seinen Ausstieg bekanntgegeben. "Wir haben großen Respekt vor dem Giro und dem Radsport", erklärte der deutsche Leopard-Trek-Team-Kapitän Fabian Wegmann. "Aber wir können unter diesen Umständen einfach nicht weiterfahren. Wir sind Profis. Aber wir glauben, dass dies die richtige Entscheidung ist." Rohregger war mit 51 Sekunden Rückstand auf Rang 59 gelegen.

Schädelbasisbruch
Die Autopsie von Weylandt ergab, dass der Belgier bei seinem Sturz in der Abfahrt vom Passo del Bocco einen Schädelbasisbruch erlitt, zudem schwere Gesichtsverletzungen, Verletzungen an der Hüfte und Frakturen am Bein. Gemäß Professore Giovanni Tredici, dem Giro-Rennarzt seit 29 Jahren, hätte Weylandt das Bein amputiert werden müssen, hätte er den Sturz überlebt.

Schilderungen einiger Fahrer und der Rekonstruktionen des Unfalles zufolge muss sich Weylandt vor einer Rechtskurve für einen Augenblick nach hinten umgeschaut haben, um sich zu vergewissern, wer hinter ihm fährt. Daraufhin berührte der Belgier im Kurvenradius mit Tempo 70 bis 80 mit dem linken Pedal eine kleine Steinmauer. Weylandt wurde 15 bis 20 m durch die Luft katapultiert und schlug mit dem Gesicht voran auf dem Asphalt auf.

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