Nach Berufswechsel

Zum Debüt: Ex-Rapidler kickt im Austria-Stadion

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Ex-Fußballprofi Stefan Maierhofer gibt am Samstag (18.00/live ORF Sport+) sein Debüt als Kicker der Vienna Vikings in der European League of Football (ELF). 

Er kommt damit in der Wiener Generali-Arena im "Battle of Austria" gegen die Raiders Tirol erstmals zum Einsatz. "Ich habe die Arena als Rapid-Spieler erlebt, wie sie voll war. Es war immer eine gute Stimmung dort und ich freue mich jetzt auf dieses Drumherum im Football", sagte der 42-Jährige am Dienstag im APA-Gespräch.

Er sei vom Team und dem Verein sehr gut aufgenommen worden, berichtete Maierhofer im Footballzentrum der Vikings in Simmering. "Die Vienna Vikings haben einen Riesen-Namen in Europa. Die ELF ist die drittbeste Liga weltweit. Das sind schon Bühnen, wo ich sage, das ist ein cooles Erlebnis für mich persönlich, da mitzuwirken - und auch ein Riesen-Learning, was ich da tagtäglich mitnehmen kann."

Ex-Rapidler mit viel Selbstvertrauen

Der Aktionsradius des Niederösterreichers im violetten Wikinger-Dress wird zunächst vorsichtig dosiert. "Die Ankicks sind das Kern-Thema für mich. Bis jetzt hat es im Training sehr gut geklappt. Ich glaube, die Weite bekomme ich gut hin." Ob er gegen den Rivalen aus Tirol auch schon Fieldgoals schießen darf, ist noch ungewiss. "Wenn sich die Möglichkeit ergibt, dass ich einmal ein Fieldgoal machen darf, dann sage ich nicht nein. Die Goals sind schon speziell, das Kommando mit dem Fänger und dann durchhauen. Ich freue mich schon auf das erste Mal im Match."

Maierhofer soll das Kicking-Team aufwerten

Die Trainer wollen den "Rookie" langsam in seiner neuen Rolle wachsen lassen. "Wir fangen bei ihm mit den Kickoffs an, weil er ein starkes Bein hat. Er kann den Ball in die Endzone bringen", erzählte Headcoach Chris Calaycay. Maierhofer arbeitet mittlerweile aber auch mit der Fieldgoal-Unit. Diese steht schon länger in der Kritik. Der etatmäßige Kicker Dennis Tasic ist derzeit verletzt, in den ersten drei Saisonspielen haben sich Oskar Herz und Philipp Klar die Aufgaben geteilt. Am Sonntag verschoss Herz im ELF-Spitzenspiel beim Champion Rhein Fire (12:7) zwei Fieldgoal-Versuche aus kürzerer Distanz (33 und 34 Yards). "Ganz ehrlich, wir müssen diese Kicks schaffen, um Punkte zu machen", sagte Calaycay.

Hier soll der "Major" weiterhelfen. Dass die punktuellen Einsätze als Kicker im Football eine eigene Herausforderung sind, ist dem Niederösterreicher klar. "Ich brauche Druck, um meine Leistungen abzurufen. Aber man darf sich nicht beirren lassen. Ich hatte so viele Ballkontakte im Fußball. Aber die paar Ballkontakte, die ich jetzt habe, die müssen einfach sitzen", war sich Maierhofer bewusst. Die Routinen hat er bereits verinnerlicht. "Ich mache acht Schritte zurück, vier auf die Seite, das ist bei den Kickern so."

Hilfe aus der NFL

Hilfe erhielt er von Ex-NFL-Kicker Giorgio Tavecchio. "Er filmt die Sachen, schaut sich genau an, wie deine Hüfte steht, wie dein Standbein steht. Denn wenn das Standbein auch nur ein bisschen nach außen schaut, dann geht der Ball links weg. Das sind so viele Kleinigkeiten, wo man sich pro Training herantastet, dass man die Abläufe perfekt hinbekommt." Im Training hat Maierhofer aus 35, 40 Yards bereits getroffen. Ein Vorteil sei seine Größe (2,02 m). "Ich habe einen extrem großen Hebel und Schwung, ich brauche gar nicht so viel Kraft, sondern wirklich die Technik."

Vikings-Quarterback Ben Holmes hat Maierhofer auch schon unter die Lupe genommen. "Man sieht, dass er ein Profi ist. Er hat in großen Spielen gespielt und kennt solche Momente. Er hat diese Ruhe", sagte der US-Amerikaner und fügte hinzu: "Ich finde es ziemlich cool, dass er sich noch immer im Wettbewerb messen und auftreten will. Früher hat er ja in Grün gespielt, nun muss er Violett tragen. Ich bin gespannt, ob es da einige Buhs gibt. Aber hoffentlich hämmert er den Ball durch die Stangen."

Die Sportart wechselt Maierhofer zunächst für eine Saison. Eine Karriere im Fußball-Business habe weiterhin oberste Priorität, das wisse aber auch jeder bei den Vikings, so der Kicker. "Aber bis dahin möchte ich jeden einzelnen Trainingstag und jedes Match genießen und der Mannschaft helfen."

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