"Er hintergeht die eigenen Leute"

Blatter attackiert Nachfolger Infantino

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Der Ex-FIFA-Boss kritisiert seinen Nachfolger scharf.

Der ehemalige FIFA-Präsident Sepp Blatter hat seinen Nachfolger Gianni Infantino scharf kritisiert. "Er hintergeht die eigenen Leute - und missbraucht das Vertrauen der FIFA. Und wo bleibt die von ihm immer wieder gepredigte Transparenz? Das geht doch nicht, als Präsident muss er Vertrauen aufbauen", sagte Blatter dem Magazin "Sport Bild" (Mittwoch-Ausgabe).

Hintergrund der Kritik ist Infantinos Plan, einem Konsortium für 25 Milliarden Dollar nicht nur die Vermarktungsrechte für eine reformierte Club-WM und eine neue globale Nations League, sondern auch für diverse andere FIFA-Lizenzrechte und künftige Wettbewerbe zu veräußern.

Dass Infantino als repräsentativer und nicht-operativer Präsident das 25-Milliarden-Dollar-Angebot selbst verhandle, aber dem FIFA-Rat keine Details verrate und Aufsichtsratschef des neuen Konsortiums werden solle, muss laut Blatter Konsequenzen haben: "Infantino ist Präsident der FIFA, man kann doch nicht eine zweite Organisation daneben schaffen, die Wettbewerbe verkauft! Das ist organisch und statuarisch gar nicht möglich."

Blatter führte die FIFA von 1998 bis 2016. Wegen des Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung wurde er von der Ethikkommission des Weltverbandes für acht Jahre gesperrt. Ein Berufungsgericht reduzierte diese Sperre jedoch um zwei Jahre. Zu den aktuellen Vorgängen im Weltverband sagte der 82-Jährige: "Ich habe 41 Jahre lang die FIFA geprägt, was jetzt passiert, tut mir im Herzen weh."
 

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