Aus gegen Benoit Paire

Ärgerliche Auftakt-Niederlage für Dennis Novak

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Geburtstagskind scheiterte trotz guter Leistung an zu schwachem Aufschlag.

Geschenke gibt es im Profitennis keine, auch nicht wenn man seinen 25. Geburtstag feiert. Aber Dennis Novak hätte sie am Dienstag (Ortszeit) bei seinem US-Open-Debüt im Hauptfeld von New York gegen Benoit Paire (FRA) eigentlich gar nicht nötig gehabt. Eine letztlich schwache Aufschlagleistung verpatzte Novak den erhofften Sieg zum Freudentag, er verlor nach 3:05 Stunden mit 6:7(6),6:3,5:7,6:7(5).
 
Novak hatte sich als Qualifikant zum dritten Mal in diesem Jahr nach Australien (Aus in 1. Runde) und Wimbledon (3. Runde) für die "main draw" eines der vier Major-Turniere qualifiziert. Und er hatte es gegen den Weltranglisten-56. aus Frankreich absolut in der Hand gehabt, sich das Zweitrunden-Duell mit dem als Nummer zwei gesetzten Superstar Roger Federer zu erkämpfen.
 

"Aufschlagleistung katastrophal"

"Die Partie war mehr als zu gewinnen heute. Im ersten Satz war ich dreimal mit einem Break vorne und kriege dreimal direkt das Rebreak. Wenn man die Chancen nicht nutzt, dann hat man es auch nicht verdient", haderte Novak mit der vergebenen Chance. Sowohl im ersten als auch im vierten Satz jeweils bei 5:4 servierte Novak auf den Satzgewinn und verlor diesen noch. Im vierten Durchgang fehlten ihm nur zwei Punkte zum Erreichen des fünften Satzes.
 
"Meine Aufschlagleistung war der Schlüssel. Das ist eine katastrophale Leistung, es waren auch viel zu viele Doppelfehler", wusste Novak auch von seinen zwölf (!) Doppelfehlern. "Ich kann mir das selbst nicht erklären, im Training hat der Aufschlag gut funktioniert. Aber ich habe ihn auch oft genug gebreakt. Es war nicht alles schlecht. Ich habe auch gut gespielt und gut gekämpft."
 
Weder die Nerven noch die extrem schwülen Bedingungen seien der Grund für die Niederlage. Dass er ein gutes Nervenkostüm hat, bewies er auch mit sehr starken zwei abgewehrten Matchbällen. Nach dem dritten durfte aber der 1,96-m-Riese aus Avignon jubeln.
 

Bresnik hadert

Damit ist nur noch Dominic Thiem, der am Mittwoch (2. Spiel nach 17.00 Uhr MESZ) wieder antritt, für Österreich im Einzelbewerb. Thiem trifft auf Court 17 nach einem Damen-Match auf den US-Amerikaner Steve Johnson.
 
Thiem-Coach Günter Bresnik hatte als Trainer von Novak auf Court 8 selbst drei Stunden mitgefiebert. "Es ist am Aufschlag gescheitert heute. Wenn du einmal auf den Satz servierst und dann im vierten noch einmal.... Zwischendurch spielt er unmenschliche Punkte und richtig gut, auch im Tiebreak. Aber er hat schlecht serviert", analysierte Bresnik gegenüber der APA - Austria Presse Agentur. "Solche Fehler kannst du dir gegen die Leute nicht erlauben. Der war heute wirklich schlagbar. Viel mehr Möglichkeiten kann man in einem Match kaum haben."
 

Tennisstars leiden unter Hitze

Die Hitze ist am zweiten Tag der 50. US Open in New York für fast jeden Spieler der größte Gegner gewesen. Mit einer eigens am gleichen Tag eingeführten Hitzeregel ermöglichte man nun auch den Herren, nach dem dritten Satz eine zehnminütige Pause zu machen. Die Topstars sind allerdings gut über ihre Gegner und die extrem schwülen Bedingungen hinweggekommen.
 
Insgesamt sechs Spieler mussten am schwülen Erstrundentag aufgeben, allesamt Herren. Und auch Superstar Roger Federer musste in der Night Session im Arthur Ashe Stadium mehr schwitzen als sonst üblich. Das lag weniger am Japaner Yoshihito Yoshioka, den Federer 6:2,6:2,6:4 besiegte, als auch an der immer noch hohen Luftfeuchtigkeit.
 

Keine einheitliche Hitzeregel

Bei seinen 18. US Open hat Federer damit auch den 18. Erstrundensieg gefeiert. "Ich bin sehr glücklich, gesund wieder in New York zu sein." Zum schwülen Wetter meinte der routinierte Eidgenosse, dass es doch sehr schwierig sei, damit umzugehen. "Es ist besonders schwer für uns Europäer, wir bekommen nicht diese Art von Feuchtigkeit, wir müssen uns auf der Tour daran gewöhnen", meinte die Nummer zwei des Turniers und fügt hinzu. "Der Puls kommt nie runter, man schwitzt so viel. Man ist froh, wenn man einen Tag wie diesen übersteht."
 
Kurioserweise gibt es bei den US Open keine permanente Hitzeregel für die Herren, so wurde am Dienstag einfach eine kreiert. Es gibt nicht einmal eine für alle Grand-Slam-Turniere gültige. Der internationale Tennisverband (ITF) hat darüber keine Hoheit, jedes Grand-Slam-Turnier entscheide für sich, hieß es dazu von der USTA, dem US-Tennisverband. Einer, der offensichtlich von der provisorischen Zehn-Minuten-Pause profitiert hat, war der ohnehin hitzeanfällige Novak Djokovic bei seinem 6:3,3:6,6:4,6:0-Sieg über den Ungarn Marton Fucsovics. Der sichtlich von der Hitze gezeichnete serbische Co-Favorit genoss die zehnminütige Auszeit nach Satz drei.
 

Eisbad mit Gegner

"Wir hatten alle Probleme, da waren wir im Überlebensmodus." Bei 2:4 im dritten habe er "gebetet", dass er sich bald besser fühle, so der "Djoker". Erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier ist es nun bei den Herren zu einer zehnminütigen Pause gekommen. "Danke an die US Open, wir haben sie beide gebraucht", erzählte Djokovic. Da es aber nicht gestattet ist, in der Pause mit Coaches oder Betreuern zu reden, habe man sich mit kleinen Gesten verständigt.
 
Besonders kurios: "Marton und ich waren beide nackt in einem Eisbad direkt nebeneinander, das war ein großartiges Gefühl", scherzte Djokovic.
 

Keine Überraschungen

Auch das australische "Enfant terrible" im Herrentennis, Nick Kyrgios, sprach von sehr harten Bedingungen. "Du musst einfach viel Wasser trinken, ich habe absichtlich schon vor dem Match sehr viel Flüssigkeit zugeführt. Aber man kann sich auf diese Hitze nicht vorbereiten, es ist sehr selten so im Training."
 
Der Australier kritisierte dann, dass es gar keine fixe Regel gibt. "Die Hitze kann manchmal gefährlich werden. Ich glaube, wir hatten gar keine Hitzeregel, die mussten heute eine erfinden, oder? Das ist lächerlich, ich denke wirklich, wir sollten eine Hitzeregel haben. Es ist nicht gesund bei solchen Bedingungen."
 
Die Überraschungen blieben an diesem Tag nach dem Erstrunden-Aus der topgesetzten Rumänin Simona Halep aber aus: Sämtliche in den Top Ten rangierenden Spielerinnen und Spieler kamen weiter. Übrigens: Für Mittwoch war sogar noch eine kleine Steigerung der Temperaturen vorhergesagt, Abkühlung sollte erst am Freitag durch eine Regenfront kommen.
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