Die Halftimeshow von Kendrick Lamar wurde von einem politischen Skandal überschattet.
Rap-Superstar Kendrick Lamar begeisterte Millionen Zuschauer im Stadion und an den Bildschirmen weltweit mit einer wortgewaltigen Show. Der 37-jährige Künstler brachte ein mehr als zehnminütiges Medley seiner Hits auf die Bühne. Als er seinen mit fünf Grammys ausgezeichneten Battle-Track "Not Like Us" spielte, brandete großer Jubel in der Arena in New Orleans auf. Mit dem Superhit entschied Lamar das Rap-Duell gegen den Kanadier Drake im vergangenen Jahr nach Meinung vieler Fans für sich. Auch der frühere Tennis-Superstar Serena Williams stand mit auf der Bühne und tanzte.
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Was dabei nicht zu sehen war, ist auf Bildern allerdings sehr wohl zu sehen. So sorgte ein Mann, der mit Flaggen der Palästinensergebiete und dem Sudan aus Protest auf das als Bühne dienende Spielfeld gelangt war, für Aufregung bei den Sicherheitskräften.

Und das ausgerechnet vor den Augen von Donald Trump, der als erster US-Präsident der Geschichte beim Super Bowl vor Ort war. Trump hatte am Dienstag bei einem Besuch des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanyahu erklärt, die USA wollten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und die palästinensische Bevölkerung umsiedeln. Der im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zerstörte Küstenstreifen solle als eine "Riviera des Nahen Ostens" wieder aufgebaut werden, sagte Trump.
Welle der Empörung ausgelöst
Die Ankündigung löste eine Welle der Empörung aus. Zahlreiche arabische Länder, die Vereinten Nationen sowie mit den USA verbündete Staaten wiesen die Pläne scharf zurück.
Trump sei "sehr entschlossen", den Plan umzusetzen, "und ich glaube, er eröffnet uns viele, viele Möglichkeiten", sagte Netanyahu bei der Sitzung seines Kabinetts. Seine Gespräche mit dem US-Präsidenten hätten zu "außerordentlichen Ergebnissen geführt, welche die Sicherheit Israels für Generationen sicherstellen könnten".
Trump bekräftigte am Sonntag, er wolle den Gazastreifen kaufen und besitzen. Er könnte aber Teile des Landes an andere Staaten im Nahen Osten abgeben, damit diese beim Wiederaufbau des Küstenstreifens helfen würden, sagte Trump zu Reportern an Bord des Regierungsfliegers Air Force One. Ein Mitglied des Hamas-Politbüros, Izzat al-Reshiq, verurteilt umgehend die neuen Äußerungen Trumps zum Gazastreifen. Die Palästinenser würden alle Vertreibungspläne vereiteln, hieß es in einer Erklärung der radikalen Palästinenserorganisation.
Israel setzt US-Waffen ein
Die USA hatten am Freitag den Verkauf von Bomben, Raketen und Ausrüstung im Wert von mehr als 7,4 Milliarden Dollar (rund 7,1 Milliarden Euro) an Israel genehmigt. Das US-Außenministerium habe den Verkauf von Bomben, Lenkausrüstung und Zündern im Wert von 6,75 Milliarden Dollar sowie von Hellfire-Raketen im Wert von 660 Millionen Dollar gebilligt, erklärte die US-Behörde für Verteidigungskooperation (DSCA). Israel setzt US-Waffen im Kampf gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen ein.
Israel hatte nach dem beispiellosen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 eine massive Militäroffensive begonnen. Am Vorabend des Amtsantritts von Trump trat eine Waffenruhe in dem Küstenstreifen in Kraft.