Italiener verkürzen in ICE-Finalserie auf 2:3

4:3 n.V. - Bozen gewinnt historischen Overtime-Krimi gegen Salzburg

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Packender Overtime-Thriller in der ICE-Hockey-League-Finalserie zwischen Salzburg und Bozen. Die Italiener gewinnen Spiel fünf 4:51 Minuten vor Schluss der dritten Verlängerung mit 4:3 und verkürzen im Endspiel damit auf 2:3.

Salzburgs Meisterparty ist zumindest bis Dienstag aufgeschoben. Der HCB Südtirol verkürzte in der "best-of-seven"-Finalserie der ICE Hockey League auf 2:3. Im zweitlängsten Spiel der Liga-Historie stellte Matt Frattin mit dem Tor zum 4:3 (116.) erst im sechsten Spielabschnitt den Heimsieg gegen Österreichs Champion sicher.

Auch Spiel fünf lief ungemein knapp, aber nach dem 1:0 (für Bozen) sowie 1:0, 4:1, 3:0 (Salzburg) zuvor fast als "Highscore-Game" ab. Bozen legte in der ausverkauften Eiswelle dreimal vor und vertagte durch den Charaktersieg in der Verlängerung die Meisterschaftsentscheidung. Zwei "Matchpucks" bleiben Salzburg noch.

Den Österreichern gehörte die Anfangsphase. Schon nach wenigen Sekunden klopfte Thomas Raffl am 1:0 an, der Führungstreffer glückte aber Bozen. Daniel Mantenuto nahm Atte Tolvanen die Sicht und der Distanzschuss von Ryan Culin schlug hinter dem bisher überragenden Goalie ein. Angetrieben von 6.800 Zuschauern drängten die Südtiroler im zweiten Drittel auf das zweite Tor, doch nun egalisierten die Gäste etwas gegen den Spielverlauf. Raffl packte am linken Bullykreis den Hammer ins kurze Kreuzeck aus (28.).

Nissner-Rettung vor Schluss-Sirene - k.o. in 3. Verlängerung

Im letzten Abschnitt legte der Meister von 2014 und 2018 im bisher zahnlosen Powerplay vor. Wieder Culin aus dem Hinterhalt, Angelo Miceli fälschte zum 2:1 ab (47.). Salzburg hatte 43 Sekunden später die passende Antwort parat: Troy Bourke überwand nach starker Raffl-Vorarbeit Sam Harvey im Bozener Kasten. Acht Minuten vor Schluss gingen die Heimischen durch ein Breakaway-Tor von Frattin erneut in Führung. Doch Salzburg schaffte auch ein drittes Comeback: Mit sechs Feldspielern am Eis erzwangen die Gäste durch Benjamin Nissners Tor 27 Sekunden vor Schluss eine Verlängerung. Dominique Heinrich hatte ein gutes Auge für den völlig frei stehenden Stürmer bewiesen.

Salzburg drängte die Südtiroler beim Nachschlag in die Seile, HCB-Goalie Harvey hielt seine zwischenzeitlich nur noch durch Nadelstiche (Frattin verfehlte das leere Tor) gefährlichen Vorderleute im Spiel. Salzburg aber schlug aus oft powerplay-artigen Szenen kein Kapital, und Bozen mühte sich ins Geschehen auf Augenhöhe zurück. Ein selten gesehener Abnützungskampf war die Folge, man spielte sich gegenseitig mürbe.

Für den "Lucky Punch" war nach 115 Minuten und 10 Sekunden der bereits an der Nase bediente Frattin zuständig. Auch die längste Ligapartie hat in Bozen stattgefunden. 2019 siegte der KAC nach 120 Minuten und 53 Sekunden mit 4:3.
 

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