Ab Sonntag

ÖSV-Adler starten als Jäger in 74. Vierschanzen-Tournee

Am Sonntag startet Schanzen-Klassiker mit Quali in Oberstdorf (16.30 Uhr, ORF 1).

Die Erinnerung an den rot-weiß-roten Dreifachsieg rund um den Jahreswechsel 2024/25 ist präsent – auch wenn die Vorzeichen andere sind. Mit der Qualifikation am Sonntag (ab 16.30 Uhr im oe24-LIVE-TICKER) beginnt in Oberstdorf die 74. Vierschanzentournee, das erste Wertungsspringen folgt am Montag zur selben Zeit auf der Schattenbergschanze. Nach dem historischen Dreifachsieg im Vorjahr tritt Österreich diesmal nicht als Gejagter an, sondern aus der Rolle der Verfolger.

Österreich sucht noch die Leichtigkeit

Titelverteidiger Daniel Tschofenig, Jan Hörl und Stefan Kraft bilden erneut die Achse des ÖSV-Teams. Tschofenig startete mit einem Sieg in Lillehammer stark in die Saison, fiel zuletzt in Engelberg jedoch zurück, stürzte und verpasste den zweiten Durchgang. Probleme im Anlauf und beim Material bremsen den Kärntner, der die Weihnachtspause gezielt zur Analyse nutzte. Auch Hörl kam nach gutem Saisonbeginn aus dem Rhythmus.

Der Salzburger, der den Tourneesieg 2024/25 um 1,4 Punkte verpasst hatte, spricht offen von fehlender Lockerheit. „Der Kopf ist nicht so frei. Jetzt ist die Challenge, die Leichtigkeit wieder zu finden.“ 
Kraft bleibt der stabilste Faktor: Trotz einer schwachen Generalprobe liegt der Tourneesieger von 2015 im Gesamtweltcup auf Rang sieben, gewann in diesem Winter bereits ein Springen und verpasste wegen der Geburt seiner Tochter drei Bewerbe. Der Routinier lässt sich nicht aus der Ruhe bringen: „Es sind oft Kleinigkeiten“, betonte der 32-Jährige. „Wenn ich Sprünge halbwegs treffe, bin ich voll dabei.“

Junge Adler bringen neuen Schwung

Entlastung kommt aus der zweiten Reihe. Stephan Embacher sprang vor Weihnachten mit Schanzenrekord auf Platz acht, Jonas Schuster belegte in Engelberg die Ränge fünf und sechs – die besten Weltcup-Ergebnisse seiner Karriere. Beide unterstrichen, dass das ÖSV-Team nicht nur aus den arrivierten Namen besteht. Manuel Fettner geht mit 40 Jahren in seine letzte Tournee und bringt Erfahrung ein. Insgesamt stellt Österreich sieben Springer, vier davon liegen im Gesamtweltcup in den Top Ten.

Prevc und Kobayashi geben den Takt vor

Die klare Favoritenrolle liegt bei Domen Prevc aus Slowenien und Japans Ryoyu Kobayashi. Prevc dominiert den Winter mit fünf Siegen aus den letzten sechs Bewerben, neun Podestplätzen insgesamt und der Führung im Gesamtweltcup. Der jüngste von drei Skisprung-Brüdern könnte Historisches schaffen: Denn noch nie gewann ein Brüderpaar den goldenen Adler. Peter Prevc krönte sich 2015/16 zum Tourneesieger, der damals 16-jährige Domen hatte kurz zuvor im Weltcup debütiert. Ein Jahrzehnt später könnte er es seinem Bruder gleichmachen.

Kobayashi reist mit dem Sieg von Engelberg an, war in dieser Saison nie schlechter als Siebenter und peilt seinen vierten Tourneesieg an. Dahinter positionieren sich die Deutschen Philipp Raimund und Felix Hoffmann.

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