Die SPÖ Hietzing überraschte zuletzt mit einem Antrag in der Bezirksvertretung, dass Wien wieder eine Skisprung-Schanze erhalten soll.
Nach Weihnachten startet in Österreich wieder das große Skisprung-Fieber. Im Rahmen der Vierschanzen-Tournee fiebern Groß und Klein wieder bei den traditionellen Sprung-Bewerben in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen mit.
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Dass ein Wiener Athlet dabei um den Sieg kämpft, bleibt vorerst unwahrscheinlich. Doch wenn es nach der SPÖ Hietzing geht, soll den jungen nordischen Wintersportlern in Wien bald wieder die Möglichkeit geboten werden, den großen Idolen, wie Stefan Kraft, nachzueifern.
Bis zu 20.000 Zuschauer
In der Bezirksvertretung stellte man einen Antrag an die Stadt Wien, dass man prüfen wolle, ob die legendäre Himmelhofschanze im Westen Wiens wieder errichtet werden kann. In den 1950er-Jahren wurden dort sogar Bewerbe vor bis zu 20.000 Zuschauern ausgetragen. Heute sind in der Region nur Wanderwege und Wälder.
1980 fiel die 1948 eröffnete Anlage einer Brandstiftung zum Opfer und wurde nicht mehr aufgebaut. Nun soll hier der Wiener Skisprung-Nachwuchs entwickelt und gefördert werden. Dabei soll es nun um eine ganzjährig nutzbare Skisprunganlage in der Hauptstadt gehen. Zur großen Freude wurde der Antrag trotz Widerstandes mehrheitlich angenommen.
Im Antrag wurde weiters festgehalten, dass es eben um keine Großschanze, wie in Bischofshofen oder Innsbruck, geht, sondern um eine Kleinschanze bis zu 40 Metern, wie sie es früher bereits war. Auch der Skiverband zeigte sich gegenüber MeinBezirk erfreut über den Vorstoß. "Es gibt seit vielen Jahren den großen Wunsch der Wiener Stadtadler und des Wiener Landesskiverbandes, eine Skisprung-Nachwuchsschanze in Wien zu errichten", sagt Roland König vom Wiener Skisprungverband.
Kinder bekommen Absagen
Die Wiener Stadtadler sind eine Gruppe mit etwa 50 Kindern, die derzeit für Trainings-Einheiten nach Mürzzuschlag pendeln müssen, was die Planung sehr kompliziert macht. In Hietzing ist man überzeugt, über hundert Kinder betreuen zu können. Das entspricht auch der Zahl der jährlichen Anfragen. Derzeit muss man aufgrund der fehlenden Infrastruktur jährlich enttäuschte Kinder zurückschicken.
Kritik an dem Plan im Westen Wiens kommt vor allem von den Grünen, NEOS und KPÖ/Links. Die Parteien verweisen darauf, dass in Hietzing viel dringender der Bedarf an Sporthallen für Handball und Fußball vorhanden sei. Dabei gibt es im Nobelbezirk und Umgebung mehrere Fußballvereine und auch die Sportunion Westwien trainiert und spielt noch in der Sporthalle Altgasse. Dennoch beruft man sich darauf, dass in Zeiten aktueller Einsparungen das Vorhaben ein falsches Signal sein würde.