Olympia 2016

Er stellt sogar Jordan in den Schatten

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US-Basketballer hat Geschichte geschrieben - und kann es nochmals tun.

Den historischen Wurf hat Carmelo Anthony mit seinem Markenzeichen gefeiert. Dreimal klopfte der Basketball-Superstar Mittel- und Ringfinger der rechten Hand an seine Schläfe. Beim 98:88-Zittersieg am Mittwoch über Australien brach der 32-Jährige den US-Punkterekord für Olympische Spiele - und liegt nun vor Legenden wie Michael Jordan oder seinem Ex-Teamkollegen LeBron James.

"Natürlich wusste ich während des Spiels davon", berichtete "Melo" von der Jagd nach der Bestmarke. "Auch meine Mitspieler haben mich daran erinnert. Am Ende des Tages war ich einfach in der Zone." Seine 31 Punkte verhinderten in Rio de Janeiro maßgeblich ein Blamage. Es wäre die erst sechste Olympia-Niederlage überhaupt in der ruhmreichen US-Basketball-Geschichte gewesen.

Folgt der nächste Rekord?

Auf der Pressekonferenz trug Anthony eine strahlend weiße Kappe im XXL-Format mit den fünf Ringen und den Logos von Peking 2008 und nun Rio. Ein symbolträchtiges Outfit: Anthony war auch in London 2012 dabei und kann der erste dreifache Olympiasieger in seiner Sportart überhaupt werden. "Wir hatten große Spieler, große Teams, die für die USA gespielt haben", schwärmte Coach Mike Krzyzewski über den ältesten Akteur seiner Mannschaft. "Aber sein Bekenntnis zu seinem Land ist außergewöhnlich."

Kritisch könnte man sagen, dass Anthony nur mit nun insgesamt 289 Punkten bei Olympia vor James (273), David Robinson (270), Jordan (256) und Charles Barkley (231) liegt, weil er der erste US-Basketballer mit vier Sommerspiel-Teilnahmen ist.

"Er ist ein Führungsspieler"

Der Forward hat sich vor allem durch seine Wurfstärke zwar den Superstar-Status erarbeitet, ist aber alles andere als ein Siegertyp. In seinen bisher 13 NBA-Saisonen gewann er mit den Denver Nuggets und New York Knicks magere drei Play-off-Runden, stand nie im Finale. Doch im Nationaltrikot blüht Anthony auf. "Er ist eine Führungsspieler in jeglicher Hinsicht", lobte Team-Manager Jerry Colangelo nach dem Gala-Auftritt gegen das zuvor ebenfalls ungeschlagene Australien.

"Seine Führungsqualitäten haben sich sehr stark entwickelt. Und das haben wir heute gebraucht." Das Logo seiner ersten Olympia-Teilnahme sucht man auf Anthonys Kappe übrigens vergeblich - an Athen 2004 wird er nur ungern erinnert. Vor zwölf Jahren verloren die stolzen Amerikaner gleich dreimal und mussten sich am Ende mit Bronze begnügen.

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