Opern-Kritik

Jubel für Thielemanns Ring-Start

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„Ring“-Zyklus startete bejubelt an der Wiener Staatsoper.

Spannung wie bei einer Premiere. Christian Thielemann dirigiert zum ersten mal den Wiener Ring-Zyklus. Schon der erste Abend macht klar: Das wird ein außerordentliches Ereignis. Mit nur einer (!) Orchesterprobe gelingt Thielemann eine sehr persönliche Interpretation von Wagners Rheingold. Unverwechselbar, ähnlich jener von Knappertsbusch. Aber genauer als dieser im Detail. Thielemann lässt die Musik analog zum Text phrasieren, er gibt auch den Sängern manche Akzente vor. Die Klangsprache hat Farbigkeit, Beredsamkeit, Pointen, sogar Ironie, dazu auch Überzeugungskraft. Eine grandiose Orchesterleistung.

Auf der Bühne starke Persönlichkeiten
Wolfgang Schmidt (Mime) und Tomasz Konieczny (Alberich) charakterisieren scharf, Janina Baechle (Fricka) und Alexandra Reinprecht (Freia) überzeugen mit profiliertem Wohlklang, Albert Dohmen (Wotan) macht die beginnende Götterdämmerung glaubhaft.

Adrian Eröds zynischer Loge ist Zentrum und Animator der Handlung, großartig bei Stimme und akrobatisch beweglich. Lars Woldt (als Fasolt neu) akzentuiert präzise, hat auch als Bass Riesenformat.

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