Der Verleger ist entsetzt von der Aussage des Eurovision-Song-Contest-Siegers. Er ruft dazu auf, dass man dem Sänger einen Berater zur Seite stellt.
Der österreichische Musiker JJ, Gewinner des Eurovision Song Contests, sorgt mit einem kontroversen politischen Statement für massiven Wirbel: Er sprach sich öffentlich dafür aus, Israel vom Bewerb auszuschließen – und stieß damit nicht nur in der Öffentlichkeit auf scharfe Kritik, sondern nun auch bei vielen Prominenten. Jetzt meldete sich auch Verleger Christian Mucha zu Wort: „Musik kann und sollte Menschen und Staaten verbinden. Und nicht trennen. Ich halte die von JJ ausgelösten Diskussionen für grundfalsch.“
Mehr lesen:
- JJ attackiert Israel – Kultusgemeinde warnt vor "gefährlichen Aussagen"
- "Inakzeptabel": Politik reagiert auf JJs Anti-Israel-Eklat
- ORF-Star: "JJ hat sich aus dem Spiel genommen" - und wackelt der Song Contest?
Mucha enttäuscht
Mucha, bekannt für klare Worte, erinnert an die verbindende Kraft der Musik und nennt John Lennons "Imagine" als Symbol für friedensstiftende Kunst: „‚Imagine‘ war für mich und Abermillionen begeisterter Lennon-Fans einer der stärksten Friedensstifter. Und jetzt – just von einem Österreicher, wo doch unser Beitrag zum Holocaust hinlänglich geschichtlich aufgearbeitet sein dürfte – kommt das daher.“
Besonders schwer wiegt für den Verleger der mögliche Schaden für Österreichs internationales Image. In Anspielung auf die Ibiza-Affäre und vergangene politische Skandale schreibt er: „Eine großartige Chance für unseren Tourismus, unsere Wirtschaft und unsere internationale Reputation [...] könnte so vertan werden.“
"Besser die Go hält"
Mucha fordert den ORF sogar auf, JJ einen Berater zur Seite zu stellen, um ihn künftig besser zu begleiten: „Die Coaches sollten ihn einbremsen und ihm sagen, wann er besser die Go hält.“
Dabei äußert er zwar Verständnis für freie Meinungsäußerung – warnt aber vor politischer Naivität: „Das Thema Israel ist alles andere als einfach, höchst komplex und ein ewiger Zankapfel. Aber wenn JJ so weitermacht, dann wird das am Schluss noch echt ein Schas.“
Hass statt Liebe
Für Mucha ist klar: JJ hätte mit einer positiven Botschaft punkten können – stattdessen habe er eine Chance verspielt, sich als verbindende Stimme im Contest zu positionieren. Eine Alternative schlägt der Verleger auch gleich vor: „Hätt er halt gesagt: 'Wenn die Liebe die stärkste Bewegung ist, dann soll mein Song dazu ein kleiner Impulsgeber werden.' Alle hätten das geliebt.“