Alte Weisheit

Bauernregel im Check: "Wenn der Juli fängt zu tröpfeln an, so wird..."

Der Juli ist einer der wärmsten Monate des Jahres und spielt für die Landwirtschaft eine entscheidende Rolle. Doch dieses Jahr fällt er ins Wasser. Wir verraten, was der Juli-Regen laut Bauernregel bedeutet.

Bauernregeln sind kurze, oft gereimte Sprüche, die auf langjährigen Natur- und Wetterbeobachtungen beruhen. Über Generationen hinweg mündlich überliefert, dienten sie einst als Orientierungshilfe für die Landwirtschaft. Auch wenn sie keine wissenschaftlichen Prognosen ersetzen können, treffen sie erstaunlich oft den Kern saisonaler Wetterentwicklungen

Eine von diesen alten Bauernregeln lautet: "Wenn der Juli fängt zu tröpfeln an, so wird man lange Regen hab’n." Der Spruch klingt zunächst wie ein einfacher Reim – doch er beruht auf jahrhundertealten Beobachtungen aus der Landwirtschaft und hat mit einem besonderen Wetterphänomen zu tun: der Siebenschläferzeit.

Der Siebenschläfer und die Wetterlage im Juli

Die Juli-Regel bezieht sich nicht auf den einzelnen Siebenschläfertag am 27. Juni, sondern auf die Großwetterlage, die sich in der letzten Juniwoche bis Anfang Juli einstellt. Stabilisiert sich in dieser Phase eine bestimmte Wetterlage, etwa andauernder Regen, kann diese laut langjähriger Erfahrung bis zu sieben Wochen anhalten. Daher auch der volkstümliche Spruch über den "langen Regen". 

Bauernregel im Check:
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Wie zuverlässig ist die Bauernregel heute noch?

Tatsächlich bewahrheitet sich die Siebenschläferregel in rund zwei von drei Jahren. 2025 jedoch könnte sie nicht ganz zutreffen: Zwar bleibt das Wetter insgesamt wechselhaft, doch die stabilen Phasen dazwischen werden länger. Aktuelle Beobachtungen deuten zudem auf eine Wetterumstellung hin – das zuletzt vorherrschende Tiefdruckgebiet verliert an Einfluss, während sich zum Wochenende hin ein Hochdruckgebiet aufbauen könnte. Sollte es sich halten, wäre vielerorts mit trockenerem und freundlicherem Sommerwetter zu rechnen.

Was bedeutet das für Landwirtschaft und Garten?

Für die Landwirtschaft wäre das eine gute Nachricht: Anhaltender Regen zur Juli-Erntezeit kann vor allem dem Getreide schaden – durch Fäulnis, Pilzbefall oder umgeknickte Halme. Auch im Garten sind zu viel Feuchtigkeit und fehlende Sonnentage problematisch, denn viele Pflanzen reagieren empfindlich auf Nässe oder Wachstumsstörungen.

Gleichzeitig dürfen sich Urlauber freuen: Die Wettermodelle rechnen zur Ferienzeit mit einem Sommerhoch. Wer in dieser Zeit verreist, sollte dennoch an die Gartenbewässerung denken – sei es durch automatische Systeme, hilfsbereite Nachbarn oder einfache DIY-Lösungen wie umgedrehte Wasserflaschen.

Bauernregel im Check:
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Fazit

Auch wenn sich das Wetter nicht genau vorhersagen lässt – wer die Zeichen der Siebenschläferzeit kennt und vorbereitet ist, kommt gelassener durch den Juli.

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