Das Drama von Newtown erschüttert die Welt. Der Schmerz der Angehörigen ist unermesslich. Wie kann das Leben nach so einer Tragödie weitergehen?
Es war das Ende einer ganz normaler Schulwoche in der Vorweihnachtszeit. Wie an Tausenden Schulen weltweit wurde auch an der Sandy-Hook-Grundschule in Newtown gebastelt, Kekse gegessen, Weihnachtslieder gesungen und Briefe an den Weihnachtsmann verfasst. Es war eine gute, besinnliche Woche. Voll vorweihnachtlichem Glanz, voll Träumen und Wünschen.
Bis an jenem Freitag, als Adam Lanza (20) mit einem Gewehr und zwei Pistolen das Schulgebäude stürmt und 20 Kindern sowie sechs Erwachsenen das Leben und damit Ihren Eltern und Angehörigen ihre Liebsten nimmt. Was bleibt, sind Schock, Wut, Trauer – und die verzweifelte Frage nach dem Warum.
Trauerarbeit
„Dennoch lassen wir das Geschehene nicht zu etwas werden, das uns bestimmt“, sagt Robbie Parker, Vater der sechsjährigen Emilie, die ebenfalls im Kugelhagel starb, „sondern zu etwas, das uns inspiriert, bessere, mitfühlendere Menschen zu werden.“ Dem Statement des verzweifelten Vaters, der auch sagt: „Ich bin nicht wütend“, zollen Menschen weltweit nicht umsonst großen Respekt. Und dennoch liegt vor allen Eltern und Angehörigen der Opfer noch ein sehr langer Weg der Trauerbewältigung. Während in den USA endlich über eine Verschärfung des Waffengesetzes nachgedacht wird, muss jeder Einzelne von ihnen versuchen, seinen Schmerz zu verarbeiten. „Die Trauer wird so lange da sein, solange die Betroffenen das Geschehene nicht als traurige Realität anerkennen können“, weiß Mag. Christa Schirl, Klinische und Gesundheits-Psychologin und damit unter anderem Trauerbegleiterin.
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„Nun gilt es, den Eltern und Angehörigen der Opfer bewusst zu machen, dass Trauer viele Phasen hat, dass jede Phase, sei es Wut, Zorn oder Depression, auch zugelassen werden kann und muss. Wichtig ist es auch, den Betroffenen zu erklären, dass jeder mit seiner Trauer anders umgeht. Gerade bei Ehepaaren ist das nach dem plötzlichen Tod des Kindes ein sehr wichtiges Thema“, so Mag. Schirl (s. Interview o.). Fakt ist: Für alle Angehörigen von Adam Lanzas Opfern beginnt nun ein langer, steiniger Weg zurück zu einem (halbwegs) normalen Alltag. Der Schmerz und die Erinnerung an die traurigsten Weihnachten ihres Lebens werden jedoch für immer bleiben.
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