Vier Tage Messe-Spektakel sind vorbei: Mehr als 100.000 Besucher strömten zur Wiener Ferienmesse und waren begeistert.
Lokalaugenschein beim Messegelände Sonntagmittag: Schon beim Praterstern staut es sich enorm, die Polizei regelt den Verkehr. Auf der Messe dasselbe Bild: Dutzende warten ungeduldig an den Kassen, beim Einlass heißt es Anstehen und in den Hallen schiebt sich die Menge gestresst von Stand zu Stand. Doch die Geduld lohnt sich: Insgeamt erfreuten sich mehr als 115.000 Wiener an zwei Messen der Extraklasse. „Die neue Messe-Kombination ist gelungen und hat enorme Zugkraft“, sagt Paul Hammerl vom Veranstalter Reed Exhibitions.
Welt der Gegensätze
Was die Wiener ins Messezentrum lockte, war die Welt der Vielfalt: Bei der Ferienmesse zeigte sich der Trend zu Fernreisen: Vom offiziellen Partner Rumänien über Klassiker wie Italien bis zu Exoten wie Dubai, Jordanien und Iran. Unzählige fremde Kulturen auf kleinstem Raum – bunt, laut, inspirierend. Originelle Kostüme, fremde Dialekte und der Duft von Speisen machten den Messebesuch zum inspirierenden Kurzurlaub.
Marktstimmung
„Wir sind aus Teheran angereist. Täglich haben wir rund 40 Anfragen“, sagt ein Mitarbeiter des Iran-Standes. Sehr beliebt: Der Thailand-Stand mit bunten Blumen, saftigen Pflanzen und Thai-Massage und jener von Marokko: Vor Ort wurden Silber- und Goldteller gefertigt und um 30 Euro verkauft. Viele blieben stehen, wenige kauften. „Soviel, wie das kostet, kann das nicht echt sein“, sagt ein Besucher. Auch die Rabatte lockten die urlaubshungrigen Wiener: „Die Aussteller boten bis zu minus zehn Prozen“ sagt Hammerl. So buchte jeder Zehnte sofort. In der Österreich-Halle war das grüne Herz der Steiermark der Blickfang: Alle Aussteller betonten charmant die heimischen Vorzüge: Regionale Spezialitäten, Ziehharmonika-Spielen, lustige Volkstänze.
Luxusschlitten
Erfolgreiche Premiere für die Luxus-Motor-Show in der Halle C. Das Publikum: Jung, männlich, mit Digitalkamera. Nicht nur die polierten Luxusboliden brachten die Halle zum Leuchten, nahezu jede Sekunde blitzte es. Objekte der Begierde: Luxusautos ab 500.000 Euro wie Ferrari, Lamborghini, Maserati und Koenigsegg.
(Jochen Prüller/ÖSTERREICH)