Neue Vorschriften

Tourismus-Schock: Beliebtes italienisches Reiseziel verbietet Schanigärten

In einer der beliebtesten europäischen Städte werden Tische im Freien künftig drastisch eingeschränkt. Historische Straßen sollen wieder für Einheimische frei werden, doch Gastronomen schlagen Alarm. 

Eine italienische Stadt sorgt derzeit für großen Gesprächsstoff. Der Grund: Das beliebte Urlaubsziel zieht einen radikalen Schlussstrich unter das Essen im Freien. Zumindest was die berühmtesten und meistbesuchten Gassen der Altstadt angeht. Außenbereiche zum Sitzen? In vielen Straßenzügen bald Geschichte. 

Tourismus-Schock: Beliebtes italienisches Reiseziel verbietet Schanigärten
© Getty Images

Was wurde beschlossen?

Die Stadtregierung von Florenz hat neue Regeln vorgestellt, die Restaurants und Bars in rund 50 Straßen das Aufstellen von Tischen im Freien komplett verbieten. Betroffen sind die historisch wertvollsten Ecken des UNESCO-geschützten Stadtzentrums von Florenz und darunter Hotspots wie: 

  • die Umgebung der Ponte Vecchio,
  • der Bereich rund um die Uffizien,
  • und mehrere enge Gassen, die bei Tourist:innen seit Jahren besonders beliebt sind.

 In weiteren 73 Straßen bleiben Außenbereiche zwar grundsätzlich erlaubt, aber unter strengen Auflagen: etwa ohne Sonnenschirme, ohne Plexiglaswände, ohne alles, was optisch stört. 

Warum macht die Stadt das? 

Die Stadt kämpft, wie viele europäische Hotspots, mit Übertourismus. Seit der Pandemie haben viele Lokale ihre Außenbereiche massiv ausgebaut. Was für Gäste zwar gemütlich ist, wurde für Einheimische zunehmend ein Hindernisparcours. Viele Florentiner:innen berichten, dass die engen Straßen zugepflastert seien, man kaum noch durchkäme und das historische Stadtbild leide. Die Stadt will mit dem neuen Maßnahmenpaket wieder mehr Lebensqualität für Einheimische schaffen und zwar bevor es endgültig kippt. 

Tourismus-Schock: Beliebtes italienisches Reiseziel verbietet Schanigärten
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Dazu kommt: Das Stadtzentrum steht unter UNESCO-Schutz. Und wenn man die weltberühmten Renaissancefassaden nicht mehr sieht, weil Sonnenschirme und Trennwände alles verbauen, ist irgendwann der Bogen überspannt, meint die Stadtgemeinde. Die Gastronomie ist, wenig überraschend, alles andere als begeistert. Die sieht nämlich ihre Existenz bedroht. 

Was bedeutet das für Tourist:innen?

Wahrscheinlich wird der romantische Aperol Spritz mit Blick auf die Ponte Vecchio künftig schwerer zu finden sein. Aber die Stadt will dafür sorgen, dass Florenz nicht zum überfüllten Themenpark verkommt, sondern ein Ort bleibt, den auch seine Bewohner:innen lieben können.

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