TV-Star ganz privat

Mirjam Weichselbraun über ihr neues Ich, Therapie, die Liebe & eine extreme Reise

Auf eine 25-jährige TV-Karriere kann Mirjam Weichselbraun inzwischen zurückblicken. Doch die Star-Moderatorin schaut lieber nach vorne und verrät im ganz privaten 
Gespräch, was sie bewegt.

Auf ein neues Show-Highlight darf sich das ORF-Publikum Ende des Jahres freuen, wenn Mirjam Weichselbraun „Die große Universum Show“ präsentiert. Nur einer von vielen TV-Hits, den die 44-jährige gebürtige Tirolerin, die seit über elf Jahren mit ihrem Ehemann, Musikmanager Ben Mawson, in London lebt, in diesem Jahr wieder lieferte.

TV-Star Mirjam Weichselbraun im großen MADONNA-Shooting und -Talk. 

TV-Star Mirjam Weichselbraun im großen MADONNA-Shooting und -Talk. 

© Chris Singer

Über Neuorientierung und Veränderungen im Showgeschäft 

Einer im letzten Jahr veröffentlichten Studie zufolge erfreut sich der einstige MTV-Austro-Export hierzulande eines Bekanntheitsgrades von über 81 Prozent. Weshalb auch die renommierte Pflegeprodukt-Marke NIVEA seit kurzem auf Mirjam Weichselbraun als Markenbotschafterin des neuen Cellular Epigenetics Verjüngernden Serums setzt. Ihre Strahlkraft ist jedoch auch ihrer inneren Ankunft bei sich selbst geschuldet, fühlt sich die Mutter einer 12- und einer 6-jährigen Tochter heute sicherer und zufriedener als je zuvor – wie Weichselbraun im großen MADONNA-Interview über ihre Reise zu sich selbst – und eine spannende Polarexpedition – verrät.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu – wie lautet Ihr persönliches Resümee 2025?
Mirjam Weichselbraun: Das Jahr ist gefühlsmäßig viel schneller vergangen als andere. Es war ein spannendes Jahr, weil ich viel zu tun hatte – nicht nur mit meinen Shows, sondern auch in Hinblick auf die Zukunft. Ich hatte das Gefühl, mich auch neu zu orientieren.

Inwiefern orientieren Sie sich neu?
Weichselbraun: Ich habe gemerkt, dass ich wieder mehr ins kreative Arbeiten zurückfinde. Ich habe ein Buchprojekt im Kopf, an dem ich weiterarbeite. Und auch für Social Media überlege ich verstärkt, was ich selbst kreieren kann. Ich arbeite irrsinnig gerne kreativ und das möchte ich wieder forcieren – so wie damals bei MTV, wo ich viel selbst machen musste. Das fühlt sich gut an.  

„Man wird mehr man selbst“, sagt Weichselbraun über das Älterwerden.  

„Man wird mehr man selbst“, sagt Weichselbraun über das Älterwerden.  

© Chris Singer

"Verlangen nach etwas Neuem? Ja, absolut!"

Sie arbeiten ja viele Jahre im Geschäft. Wie hat sich das Showbusiness verändert?
Weichselbraun: Teilweise zu wenig, teilweise komplett. Schön finde ich, dass man nicht mehr darauf angewiesen ist, dass jemand einem eine Chance gibt. Man kann sich diese Chance selbst nehmen und zeigen, was man kann – über Social Media oder YouTube. Früher war auch vieles von dem Quäntchen Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, abhängig. Das ist heute nicht mehr so und das finde ich super. Ich weiß nicht, ob sich Fernsehen an sich sehr stark verändert hat, außer dass vieles kurzweiliger ist. Es gibt weniger Shows, die sich über Jahre halten, weil der Wunsch nach Neuem immer größer wird. Umso schöner finde ich, dass meine Shows diesen Test bestanden haben und eine gewisse Beständigkeit haben.

Haben Sie selbst auch dieses Verlangen nach etwas Neuem?
Weichselbraun: Ja, absolut! Ich liebe neue Shows – in England konnte man gerade die erste Celebrity-Staffel von „The Traitors“ sehen. Das war so gut gemacht. Ich liebe Formate, bei denen man denkt: Die Idee ist simpel – und trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist man nicht früher darauf gekommen. Das sollte der Anspruch sein: Das Gute bewahren, aber auch Neues denken.

Fehlt das in Österreich ein bisschen?
Weichselbraun:
Es gibt genügend Ideen, aber oft ist es eine Budgetfrage, die entscheidet, ob etwas produziert wird oder nicht. Man kann aber auch den englischen Markt nicht mit dem österreichischen vergleichen. Was in dem einen Land gern geschaut wird, muss im anderen nicht auch funktionieren.  

In MADONNA spricht die TV-Beauty auch über ihr Liebesglück.

In MADONNA spricht die TV-Beauty auch über ihr Liebesglück.

© Chris Singer

"Wünsche mir, dass meine Töchter ihre Furchtlosigkeit behalten"

Sie leben seit über elf Jahren in London – wäre der britische TV-Markt nicht auch ­interessant für Sie?
Weichselbraun: Ich bin ja mit dem, was ich in Österreich mache, und mit meinen Kindern schon sehr eingespannt, sodass mein Verlangen bisher, mir hier noch eine berufliche Schiene aufzubauen nicht so groß war. Außerdem glaube ich nicht, dass hier jemand auf mich wartet. Das soll aber kein Hindernis sein. (lacht)

Und ist es nicht auch fein, dass London Ihr völlig privates Rückzugsgebiet ist?
Weichselbraun: Ich mag beides: in England völlig anonym zu sein – manche Freunde dort wissen gar nicht genau, was ich mache. Ich genieße England sehr, fühle mich aber in Österreich sofort daheim. In London auch, nur anders. Beide Orte haben Vorteile.

Sie haben zwei Töchter – was möchten Sie ihnen unbedingt mit auf den Weg geben?
Weichselbraun: Resilienz, Kreativität, Vertrauen – in sich selbst und in andere – und Respekt. Ich glaube, das sind die wichtigsten Eigenschaften für die Zukunft, auch in Zeiten von Künstlicher Intelligenz. Kritisches Denken, Probleme kreativ zu lösen und resilient zu sein – das wird wichtiger denn je. Ich wünsche mir, dass sie die Furchtlosigkeit, die sie jetzt in sich tragen, behalten. Das halte ich für ganz wichtig.

Waren Sie selbst auch stets furchtlos?
Weichselbraun: Nein, überhaupt nicht. Man möchte bei seinen Kindern oft das stärken, was man selbst zu wenig hatte. Ich arbeite seit Jahren daran, nicht immer alles zu zerdenken, meinem Instinkt mehr zu vertrauen und mir Fehler einzugestehen. Deshalb liegt auch mein Fokus bei den Mädels so stark darauf – weil ich weiß, wie es ist, mit so einer Unsicherheit herumzulaufen.

"Ich bin viel sicherer als früher", so die beliebte Moderatorin. 

© Chris Singer

"Therapie sollte so etwas sein, wie ins Fitnessstudio zu gehen" 

Wie arbeiten Sie konkret daran?
Weichselbraun: Das ist ein bisschen „Stop and Go“ könnte man sagen. Aber ich finde, dass eine Therapie heute so etwas sein sollte, wie ins Fitnessstudio zu gehen. Wir kümmern uns alle intensiv in Sachen Ernährung und Bewegung um uns, vernachlässigen aber oft das Mentale. Dabei kann man auch lernen, glücklicher zu sein. Aber generell arbeite ich daran, ein bisschen ruhiger an Sachen heranzugehen. Das ist wohl ein Lebensprojekt. (lacht)   

Hilft das Älterwerden dabei?
Weichselbraun: Total. Ich bin viel sicherer als früher. Ich wünschte, ich hätte vor zwanzig Jahren schon etwas von dem Selbstvertrauen gehabt, das ich heute habe. Wenn ich zurückschaue, mag ich mich jetzt auf jeden Fall lieber als früher. Älterwerden hat auch viel Gutes.

Auch optisch?
Weichselbraun:
Man wird mehr man selbst. Natürlich gibt es Dinge, die man früher lieber hatte – aber das, was man sich innerlich erarbeitet, überwiegt. Aber ich färbe meine grauen Haare – so cool wie Andie MacDowell bin ich leider nicht.

Die Themen Epigenetic und Longevity interessieren Weichselbraun sehr. 

Die Themen Epigenetic und Longevity interessieren Weichselbraun sehr. 

© Chris Singer

Polarexpedition statt Dancing Stars 

Heuer wurden Sie zum neuen Gesicht von NIVEA als Markenbotschafterin für das neue „NIVEA Cellular Epigenetics Serum“.
Weichselbraun:
Ja, NIVEA ist eine Marke, die ich seit meiner Kindheit kenne. Und das Epigenetic-Thema passt sehr gut zu meinen Interessen – Longevity, Gesundheit. Außerdem werde ich viel gesehen, da spielt Hautpflege natürlich eine Rolle. Deshalb hat das einfach perfekt gepasst.

Wann haben Sie begonnen, sich konkret mit dem Thema Longevity auseinanderzu­setzen?
Weichselbraun: Seit vier, fünf Jahren lese ich mich immer mehr ein und finde das Thema sehr spannend. Vorsorgechecks zum Beispiel finde ich extrem wichtig. Knochendichte, Bluttests... Lieber vorbeugen, als reagieren, wenn man schon krank ist.   

Sie betreiben auch viel Sport – boxen Sie auch noch?
Weichselbraun: Derzeit fokussiere ich mich eher auf Krafttraining, weil ich im März eine Polarexpedition mache. Dafür muss man den Körper vorbereiten. Wir ziehen Schlitten und legen viele Kilometer auf Skiern zurück ... Deshalb kümmere ich mich gerade mehr um meine Ausdauer und Kraft.

Wow, eine Polarexpedition – wie kamen Sie auf die Idee?
Weichselbraun: Ein Arzt, der eine Long­evity-Klinik in London hat, organisiert das jährlich. Letztes Jahr ging es wegen „Dancing Stars“ nicht, diesmal passt es. Es klingt romantischer, als es wahrscheinlich ist, aber ich wollte mich herausfordern. Und das steht schon länger auf meiner Bucket List.

Was steht noch auf Ihrer Bucket List?
Weichselbraun: Ach, da ist noch einiges. Mein Buchprojekt fertigstellen. Mehr schreiben. Eine neue Show entwickeln oder Dokumentationen machen... Vieles. Ich habe ständig neue Ideen. Auch privat will ich ein paar Dinge verändern: Den Schritten zwischen den Meilensteinen mehr Aufmerksamkeit schenken und mehr im Moment zu sein.

Buchprojekt und

Buchprojekt und "mehr im Moment sein": Auf ihrer Bucket List hat Mirjam noch viel stehen. 

© Chris Singer

"Ich definiere mich nicht mehr als Mensch über berufliche Aufträge"

„Dancing Stars“ fällt 2026 wegen des ESCs aus. Sehen wir Sie beim Song Contest?
Weichselbraun: Das weiß ich noch nicht, aber ich glaube eher, dass man etwas anderes machen wird als vor zehn Jahren.

Wird auch der Druck, den man sich vor allem als junge Moderatorin im Showbusiness macht, mit dem Älterwerden weniger, sodass man es viel gelassener nimmt, wenn man Jobs nicht bekommt?
Weichselbraun:
Ja, das verändert sich schon. Weil man ja auch gute Jobs bekommt, ohne sich ständig ins Gespräch zu bringen. Wenn jemand mit mir arbeiten will, und umgekehrt, findet man zusammen. Diese ständige Präsenz, die einem früher nahegelegt wurde, sehe ich heute anders. Wenn ich etwas mache, dann voller Leidenschaft, aber ich definiere mich nicht mehr als Mensch über berufliche Aufträge, das wäre besonders in meinem Job sehr ungesund.

Worüber definieren Sie sich?
Weichselbraun: Über meine Werte, meine Familie, Freunde, meine persönliche Entwicklung – ich glaube, es sind andere Faktoren, die Menschen ausmachen, als ihr Beruf.

Vom Shooting-Star zur Powerfrau: Mirjam Weichselbraun.

Vom Shooting-Star zur Powerfrau: Mirjam Weichselbraun.

© Chris Singer

"Ein riesen Glück, dass wir uns gefunden haben"

Viele Ehen Prominenter scheitern, Ihre scheint sehr stabil zu sein, obwohl Sie beide zwischen Jobs und Kinderbetreuung sehr eingespannt sind. Was ist Ihr Geheimnis?
Weichselbraun: Ich glaube, es ist Ben. (lacht) Er ist sehr entspannt und weiß, wie ich ticke und umgekehrt ist das genauso. Außerdem haben wir den gleichen Humor, was wirklich wichtig ist. Wir haben Spaß. Natürlich nervt man sich manchmal, aber das Gute überwiegt bei weitem. Wir passen einfach super zusammen und es ist ein riesen Glück, dass wir uns gefunden haben.

Weihnachten steht vor der Tür. Wie feiern Sie?

Weichselbraun: Ich bin inzwischen die Köchin, was ich liebe, nur nicht sehr organisiert. (lacht) Wir feiern am 24. österreichisch und am 25. englisch – alles bei uns zu Hause. Heuer versuche ich mal vorzukochen, aber ich fürchte... (lacht)

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