Während Barcelona, Mallorca & Co. vom Massentourismus überrollt werden, gibt es Reiseziele, die noch sehnsüchtig auf mehr Gäste warten. Diese Urlaubsorte setzen auf neue Konzepte und locken mit Kultur, Natur und Abenteuern – ganz ohne Menschenmassen.
Venedig, Barcelona, Mallorca oder die Kanaren – viele Urlaubs-Hotspots platzen längst aus allen Nähten. In manchen Städten gehen Anwohner:innen inzwischen sogar auf die Straße, um gegen den Massentourismus zu protestieren. Doch während in Europa immer öfter über „zu viele Touristen“ geklagt wird, gibt es auch Länder, die genau das Gegenteil wollen: mehr Besucher. Wir zeigen Ihnen spannende Reiseziele, die aktiv um Tourist:innen werben – und das ganz ohne Menschenmassen.
Georgien – zwischen Weinbergen und Schwarzmeerküste
Noch ist Georgien so etwas wie ein Geheimtipp, doch das Land hat große Pläne. Mit einem neuen Hafenprojekt in Batumi und einem 10-Jahres-Entwicklungsplan will man die touristische Infrastruktur ordentlich ausbauen. Dazu gehören bessere Straßen, internationale Beschilderungen und modernisierte Kreuzfahrthäfen.
Georgien begeistert schon jetzt mit einer Mischung aus sowjetischer Architektur, spektakulärer Natur und einer jahrtausendealten Weinkultur. Was fehlt, ist teilweise die Infrastruktur, die wir aus Westeuropa gewohnt sind – doch genau daran wird gearbeitet. Wer Lust auf ein authentisches Reiseziel ohne überfüllte Strände hat, sollte Georgien unbedingt auf dem Bucket List haben.
Marokko – mehr als Marrakesch
Auch Marokko setzt auf Expansion. Spätestens bis zur Fußball-WM 2030, die gemeinsam mit Spanien und Portugal ausgetragen wird, soll sich die Zahl der Besucher verdoppeln. Neue Hotels und Stadien entstehen im ganzen Land. Während Marrakesch längst zum Fixpunkt vieler Tourist:innen gehört, will das Land auch Städte wie Casablanca, Agadir, Fez, Rabat und Tanger stärker in den Fokus rücken.
Für Reisende bedeutet das: neue, spannende Ziele, die weniger überlaufen sind, aber mindestens genauso viel Flair und Kultur bieten.
Serbien – nachhaltiger Tourismus statt Massenandrang
Während das benachbarte Kroatien unter Touristenströmen stöhnt, geht Serbien einen anderen Weg. Das Land setzt auf nachhaltigen Tourismus: ländliche Regionen, Bergtourismus, Kur- und Wellnessangebote sollen die lokale Wirtschaft stärken und gleichzeitig Besucher:innen ein authentisches Erlebnis bieten.
Die Strategie geht auf: 2023 stiegen die Touristenzahlen um 20 Prozent. Neben Wintersportmöglichkeiten in den Bergen locken Städte wie Novi Sad, mit seiner imposanten Festung Petrovaradin und Habsburger-Architektur, Kulturfans aus aller Welt.
Grönland – Abenteuer und Polarlichter
Wenn es um unberührte Natur geht, spielt Grönland in einer ganz eigenen Liga. Die riesige Insel zwischen Atlantik und Arktis setzt bewusst auf Qualität statt Quantität. Besucher:innen erwarten Abenteuer wie Klettern, Walbeobachtungen oder Zelten auf dem Eis – und natürlich das Spektakel der Polarlichter, das ganzjährig Tourist:innen anzieht.
Um die Anreise zu erleichtern, wurde 2024 ein neuer internationaler Flughafen eröffnet. „Flughäfen sind teuer, also müssen wir viele Touristen anlocken – aber auf ausgewogene Weise“, erklärt Tanny Por von Visit Greenland gegenüber BBC. Hier können Sie Natur und Stille genießen, ohne auf Selfie-Sticks im Minutentakt zu stoßen.
Während einige Traumziele Europas an ihre Grenzen stoßen und Touristen lieber loswerden wollen, gibt es Länder, die aktiv um Gäste werben.