Rapid-Tormann Georg Koch hat auf einer Pressekonferenz am Freitag schärfere Maßnahmen gegen Randalierer in Fußball-Stadien gefordert.
"Man muss da jetzt ganz hart durchgreifen", sagte der 36-Jährige, der im Wiener Derby gegen Austria Wien (3:0) am vergangenen Sonntag im Hanappi-Stadion von einem neben ihm explodierenden Böller verletzt worden war. Ob er zivilrechtlich gegen den Werfer vorgehen wird, ist aber noch unklar.
"Vollidioten"
"Es sind zwar nur eine Handvoll Idioten,
aber so etwas darf es nicht geben", meinte Koch. "Die braucht kein Mensch."
Er hatte durch den Krach eine Vertäubung und einen Tinnitus am rechten Ohr
erlitten. Das grelle Pfeifen ist zwar mittlerweile abgeklungen, jedoch wird
der Rapid-Tormann weiterhin von Gleichgewichtsstörungen geplagt. "Ich weiß
nicht mehr so genau, was passiert ist", sagte Koch. "Es hat mich aber
irritiert, dass die Fans auch danach weiter Sachen auf das Spielfeld
geworfen haben."
Der Vorfall schaffe auch mentale Probleme. "Man stellt sich nicht darauf ein, dass man durch einen Zuschauer verletzt wird", sagte Koch. "Ich war immer einer, der auf die Fans zugegangen ist. Ich weiß nicht genau, wie ich damit umgehen soll." Ob und wann Georg Koch wieder im Rapid-Tor stehen wird, ist völlig ungewiss: "Es kann zwei Monate dauern oder auch zwei Jahre. Manche werden nie geheilt. Ich setze auf den Faktor Zeit."
Koch sagt am Montag aus
Ob Rapid und Koch zivilrechtlich gegen
den Böllerwerfer vorgehen werden, wird erst in den kommenden Tagen
entschieden. "Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, wie ich jetzt
reagieren werde", sagte Koch. "Am Montag werde ich einmal bei der Polizei
meine Aussage machen. Es handelt sich ja wahrscheinlich um 16-jährige Jungs,
denen ich ihr Leben verbauen kann. Das ist nicht mein Ziel."