DFB ermittelt

Riesen-Wirbel nach Rangnicks Handy-Platzsturm

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Ralf Rangnick führte bei Top-Spiel Bayern gegen Leipzig Handy-Videobeweis ein.

Nach dem 120-minütigen Pokaldrama gegen einmal mehr ebenbürtige Leipziger genoss der FC Bayern nur kurz die Euphorie des hart erzitterten Prestigesieges. "Im Fußball muss man hin und wieder ein bisschen leiden. Heute haben wir gelitten und uns zum Schluss gefreut. Dann ist es perfekt", sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach dem 5:4 im Elfmeterschießen und einem echten Top-Spiel im DFB-Pokal bei RB Leipzig.

Alles andere als erstklassig war hingegen der Auftritt des wutentbrannten Ralf Rangnick zur Pause. Der Sportchef der "Bullen" wollte den Schiedsrichtern auf dem Handy seinen persönlichen Videobeweis zeigen, es kam zu einer Rudelbildung. Ausgangspunkt für die Kritik war eine Szene in der 34. Minute. Referee Felix Zwayer gab zunächst Elfmeter, nahm diesen nach Rücksprache mit seinem Linienrichter aber wieder zurück und entschied auf Freistoß. "Unterm Strich waren 22 Akteure sehr gut auf dem Platz, einer konnte das Niveau nicht so ganz halten", übte Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl Kritik.

Der Steirer hatte auch für die Aktion Rangnicks wenig über. "Das geht natürlich auch nicht. Das kann in dem Fall dazu führen, dass der Schiedsrichter sich denkt: Na ja, so darf er mir nicht kommen", schilderte Hasenhüttl. Auch im Münchner Lager hatte man wenig Verständnis. "Es geht nicht, dass er mit dem Handy zum Schiedsrichter geht, um ihm Szenen zu zeigen. Sonst haben die Schiedsrichter demnächst in der Halbzeit nur noch Verantwortliche um die Ohren", sagte Bayerns Abwehrchef Mats Hummels dem TV-Sender Sky.

Rangnicks Aktion hat jedenfalls ein Nachspiel, der DFB leitete gegen den 59-Jährigen ein Ermittlungsverfahren ein. Der Ex-Salzburg-Sportchef muss nun eine schriftliche Stellungnahme abgeben. Anschließend entscheidet der DFB-Kontrollausschuss, wie das Verfahren weitergeführt wird.

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