Tennis

Fünfter French-Open-Triumph für Nadal

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Der Melzer-Bezwinger feiert einen ungefährdeten 3-Satz-Erfolg gegen Söderling.

Er ließ sich rücklings in den roten Sand fallen, ballte die Fäuste, weinte hemmungslos in sein Handtuch und küsste Königin Sofia: Rafael Nadal hat seinen perfekten Lauf in Paris mit seinem fünften French-Open-Titel gekrönt. Durch den klaren 6:4,6:2,6:4-Finalsieg am Sonntag gegen den Schweden Robin Söderling krönte sich der Spanier auch wieder zur Nummer eins der Tennis-Weltrangliste.

Fünfter Triumph
Der 24-Jährige löst seinen Schweizer Dauerrivalen Roger Federer ab, der im Viertelfinale an Söderling gescheitert war. Überglücklich nahm Nadal, der im Semifinale auch Jürgen Melzer ausgeschaltet hatte, neben dem "Coupe des Mousquetaires" den über 1,12 Millionen Euro ausgestellten Siegesscheck entgegen. Nun fehlt ihm nur noch ein Titel auf den schwedischen Roland-Garros-Rekordsieger Björn Borg, der zwischen 1974 und 1981 sechsmal in Paris triumphiert hatte.

Vor den Augen der spanischen Königin musste Nadal ein kleines Trauma besiegen: Im Vorjahres-Achtelfinale hatte er auf demselben Platz seine einzige Niederlage bei nunmehr 38 Siegen in Roland Garros kassiert - ausgerechnet gegen Söderling. "Ich habe heute mein bestes Match in diesem Turnier gespielt, sonst hätte ich Robin heute nicht schlagen können", sagte Nadal, ehe er seiner Königin dankte und in französischen Worte zum Publikum meinte: "Das ist der emotionalste Tag meiner Karriere."

Söderling ohne Chance
Söderling, der 2009 ebenfalls in drei Sätzen an Federer gescheitert war, stand gegen einen Nadal in Topform auf verlorenem Posten. Im Vorjahr hatte der Schwede bei seinem Sieg auch davon profitiert, dass der Mallorquiner physisch angeschlagen war. Diesmal sorgte Nadal dafür, dass die Ballwechsel länger dauerten. Söderling kam kaum zu schnellen Punktgewinnen und biss sich die Zähne am weltbesten Sandplatzspieler aus.

Im ersten Satz reichte Nadal ein frühes Break zum 3:2. Im zweiten Durchgang musste er beim Stand von 0:1 eine brenzliche Situation überstehen, als Söderling vier Breakchancen hatte. Aber Nadal zeigte sich bei den "Big Points" mental stärker als sein Kontrahent und nahm dem Skandinavier zum 3:2 und 5:2 den Aufschlag ab. Im dritten Set holte sich der nunmehr siebenfache Sieger von Grand-Slam-Turnieren gleich das vorentscheidende Break zum 1:0 und verwandelte schließlich nach 2:18 Stunden Spielzeit den ersten Matchball. Söderling erwies sich als fairer Verlierer: "Hier fünf Titel zu holen, ist unglaublich. Wenn du so weitermachst, gewinnst du sicher noch einige mehr."

Klare Sache
Am Ende stand bei Nadal eine makellose Bilanz zu Buche: Im gesamten Turnierverlauf gab der "Sandplatz-König" nicht einen Satz ab. Das war dem Iberer bisher nur bei seinem Triumph 2008 gelungen. Nadal schraubte damit seine makellose Sandplatz-Bilanz in dieser Saison auf 22:0 Matcherfolge. Vor Roland Garros hatte er hintereinander bei den Masters-Turnieren in Monte Carlo, Rom und Madrid triumphiert.

Nach dem enttäuschenden und von Verletzungen geprägten zweiten Halbjahr 2009 dürfte Nadal nun eine Weile an der Spitze der Tennis-Welt bleiben. In zwei Wochen in Wimbledon hat er keine Punkte zu verteidigen, während Federer als Titelverteidiger keinen Zähler dazugewinnen kann.

Herren - Finale:
Rafael Nadal (ESP-2) - Robin Söderling (SWE-5) 6:4,6:2,6:4

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