Begründung der Staatsanwaltschaft: "Keine Haftgründe mehr gegeben".
Der Sportmanager Stefan Matschiner, gegen den die Staatsanwaltschaft Wien wegen Blutdopings und des Verdachts auf Weitergabe von Doping-Präparaten ermittelt, befindet sich seit Donnerstag, 12.15 Uhr wieder auf freiem Fuß. Die Anklagebehörde hatte überraschenderweise seine Enthaftung beantragt. "Es sind keine Haftgründe mehr gegeben", legte Gerhard Jarosch, der Sprecher der Anklagebehörde, dar.
Weibliche Begleitung
Matschiner, der von einer jungen Frau
abgeholt und heftig umarmt wurde, war zu keinem Kommentar bereit, nachdem
sich für ihn die Gefängnistore geöffnet hatten. Er wolle nichts sagen,
beschied er freundlich lächelnd der APA, setzte sich hinters Lenkrad eines
dunklen Pkw und fuhr davon.
Der frühere Leichtathlet, der zuletzt unter anderem den des Dopings überführten Radprofi Bernhard Kohl betreut hatte, war in der Nacht auf den 31. März festgenommen worden, nachdem sich immer mehr der Verdacht erhärtet hätte, er könnte eine zentrale Rolle in der heimischen Doping-Affäre gespielt haben. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte, sind die gegen Matschiner gerichteten Ermittlungen praktisch abgeschlossen.
Keine Verdunkelungsgefahr
"Mit einer Ausnahme sind in diese
Richtung inzwischen sämtliche infrage kommenden Personen von der SoKo als
Zeugen vernommen worden", sagte Jarosch. Eine weitere Inhaftierung des
Verdächtigen sei damit nicht mehr nötig: "Von Verdunkelungsgefahr kann nicht
mehr ausgegangen werden."
Gelöbnis und Weisung
Das Straflandesgericht verband die
Enthaftung allerdings mit Auflagen. "Matschiner musste das Gelöbnis leisten,
die weiteren Untersuchungen nicht zu erschweren. Außerdem wurde ihm die
Weisung erteilt, einer geregelten Arbeit nachzugehen", gab Gerichtssprecher
Christian Gneist bekannt.