Tennis

Melzer verliert Finale in Hamburg

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Österreicher verlor gegen den sehr starken Golubjew glatt in zwei Sätzen.

Nichts ist es aus dem dritten ATP-Titel für Jürgen Melzer und dem ersten Sieg eines Österreichers bei den German Open geworden. Österreichs Nummer 1 und Nummer 15 der Welt musste sich am Sonntag im Finale von Hamburg einem in Hochform spielenden Andrej Golubjew etwas überraschend geschlagen geben. Der 29-jährige Niederösterreicher, der ebenso wie der Kasache ohne Satzverlust ins Endspiel eingezogen war, unterlag dem Außenseiter nach 1:29 Stunden mit 3:6,5:7. Melzer musste sich nach seinem neunten ATP-Endspiel mit einem Preisgeld-Scheck über 104.000 Euro begnügen, Golubjew kassierte als erster kasachischer ATP-Sieger überhaupt 228.000 Euro.

Sehr starker Golubjev
Der seit Donnerstag 23-jährige Golubjew hatte auf dem Weg in sein zweites Endspiel (nach 2008 in St. Petersburg/Niederlage gegen Andy Murray) u.a. auch den topgesetzten Nikolaj Dawydenko, der wie Melzer von Ronnie Leitgeb gemanagt wird, eliminiert. Am Sonntag bewies er, warum. Denn mit extrem harten Grundlinienschlägen und über weite Strecken fehlerloser Leistung ließ er dem Doppel-Wimbledonsieger Melzer letztlich nur ganz wenige Möglichkeiten. Und bei diesen Schlüsselszenen gelang Melzer an diesem Tag eben nicht der "turnaround".

Fairer Mölzer
"Ich habe mir sehr Mühe gegeben, ich hoffe, ihr habt es genossen", meinte Melzer im Anschluss zum Publikum. Danach gratulierte er sportlich fair seinem Bezwinger zu einer großartigen Turnierwoche. "Der erste Titel ist etwas Besonderes und du hast ihn verdient", sagte Melzer zu dem noch auf Platz 82 liegenden Golubjew. Der gebürtige Russe, der für Kasachstan spielt und diesem Land den ersten ATP-Triumph überhaupt bescherte, hat mehr als eine Talentprobe abgeliefert und wird wohl noch einen gewaltigen Sprung in der Weltrangliste machen.

Im Finale zeigte Golubjew sehr starkes Tennis, Melzer konnte sein doch viel variantenreicheres Spiel fast gar nicht zeigen. Der Deutsch Wagramer wurde vom Druck des Kasachen nahezu paralysiert, jedenfalls fand Melzer erst im zweiten Satz besser ins Spiel. Im ersten musste Melzer sein Service zum 3:5 abgeben, danach wehrte Melzer zwar noch drei Satzbälle ab, nach 32 Minuten und Satzball Nummer vier war der erste Durchgang aber vorbei.

Das Spiel hätte im zweiten Satz kippen können, nachdem Melzer im fünften Game zunächst einen Breakball abwehrte und bei 3:2 dann insgesamt fünf Breakbälle zum 4:2 vorfand. Es sollte aber nicht sein, Golubjew wehrte alle Möglichkeiten ab und schaffte im elften Spiel zum 6:5 das entscheidende Break. Staubtrocken servierte er mit dem ersten Matchball zum ersten Titelgewinn aus.

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