Noch kein Damen-Viertelfinale bei Australian Open mit Österreicherin - Eschauer feiert mit fast 34 Premiere, Melzer möchte erste Woche überstehen.
Zumindest ein Sextett aus Österreich (3 Damen, 3 Herren) tritt ab Montag beim ersten Tennis-Grand-Slam-Turnier des Jahres in Melbourne an: Ausgerechnet der Älteste aus dem Kreis der fix qualifizierten ÖTV-Spieler, Werner Eschauer, feiert mit 33 Jahren sein Debüt bei den Australian Open. Der bisher erfolgreichste im ersten Major des Jahres ist Stefan Koubek, der vor mittlerweile sechs Jahren den Einzug ins Viertelfinale geschafft hatte.
Gegen Negativserie
Für Koubek gilt es nun aber, eine Negativserie zu beenden, denn in den drei weiteren Anläufen nach 2002 ist er jeweils in Runde eins gescheitert. 2005 und 2006 konnte er gar nicht antreten. Melzer zog in Melbourne in den Jahren 2004 und 2005 jeweils in die dritte Runde ein, im Vorjahr kam er über die zweite Runde nicht hinaus.
ÖTV-Damen um erstes Viertelfinale
Bei den Damen ist Sybille Bammer erst zum dritten Mal dabei, sie will das Erstrunden-Aus aus dem Vorjahr vergessen machen. Tamira Paszek hat bei ihrer Grand-Slam-Premiere im Vorjahr aus der Qualifikation gleich die zweite Runde erreicht.
Die ÖTV-Damen haben in der Geschichte der Australian Open übrigens noch nie ein Viertelfinale erreicht, insgesamt sieben Mal gab es eine Achtelfinal-Teilnahme. Bammer und Paszek könnten in Melbourne ihre Serie aus dem Vorjahr fortsetzen: Die Oberösterreicherin hatte die Achtelfinali der French Open und der US Open erreicht, die Vorarlbergerin die Achtelfinale in Wimbledon und bei den US Open.
Die Australian-Open-Höhepunkte aus ÖTV-Herren-Sicht bleiben nach wie vor die beiden Halbfinal-Teilnahmen von Thomas Muster 1989 und 1997.
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Mit einer jeweils ausgeglichenen Bilanz fahren Jürgen Melzer und Stefan Koubek zu den am Montag beginnenden Australian Open nach Melbourne. Melzer hält bei fünf Siegen und fünf Niederlagen, Koubek bei 7:7. Während Koubek 2002 "down under" mit einem Viertelfinale sein bisher bestes Major-Ergebnis erreicht hat, jagt Melzer nach wie vor dem großen Erfolg bei einem der vier Grand-Slam-Turniere nach. Im 20. Grand Slam seiner Karriere möchte Melzer endlich sein erstes Achtelfinale erreichen. Viel wird dabei freilich von der Auslosung am Freitag abhängen.
Melzers Ziel
Die Frage nach seinem Ziel für Melbourne ist schnell beantwortet: "Ich möchte in die zweite Woche, am einfachsten gesagt. Das Ziel muss immer sein, sehr weit zu kommen. Schließlich sind das die Turniere, die zählen", meinte Melzer schon vor seinem Abflug nach Australien.
Wechselhaft
Melzer fuhr mit gemischten Gefühlen in den Bundesstaat Victoria im Süden Australiens. "Ich habe dort schon sehr gut und sehr schlecht gespielt. Ich hoffe natürlich, dass ich in eine sehr gute Saison starte. Es ist wichtig, beim ersten Grand-Slam-Turnier sehr gut zu spielen, da kann man sich vielleicht einen guten Punktepolster verschaffen", hofft der 26-jährige Niederösterreicher.
Seine Lieblingsstadt ist aber nicht Melbourne, sondern Sydney, wo er heuer allerdings nicht in den Hauptbewerb kam und daher Auckland spielen musste. Grundsätzlich mag Melzer Australien. "Die Leute sind einfach nett, das Klima ist super, wenn es nicht wirklich zu heiß ist so wie im vergangenen Jahr." Sich hier später einmal vielleicht mit einem Zweitwohnsitz niederzulassen, kommt für ihn aber nicht in Frage. "Das ist mir zu weit weg, und es dauert dann zu lange bis man wieder daheim ist, dafür bin ich zu sehr Heimat bezogen. Ich sehe gerne meine Familie und Freunde."
Koubek mag Australien
Auch Koubek, der vor sechs Jahren erst im Viertelfinale an Jiri Novak (CZE) gescheitert war, spielt gerne auf dem "Fünften Kontinent": "Es ist ein geniales Turnier. Australien ist gleich am Anfang des Jahres, da ist man noch frisch und heiß drauf, wieder Tennis zu spielen. Ich bin sehr gerne dort." Allerdings spiele das Wetter in der 3,6-Millionen-Einwohner-Stadt schon manchmal verrückt. "Da kannst du innerhalb von wenigen Tagen zwei bis drei Jahreszeiten haben."
Auch er will keinesfalls den Spuren eines Thomas Muster oder einer Barbara Schett folgen, und sich dort eine zweite Existenz aufbauen. "Dazu bin ich auch zu gern in Österreich."
Ziel Top 50
Koubeks vorrangiges Ziel für 2008: Sich in den Top 50 etablieren. "Irgendwann möchte ich auch wieder an meinem Karrierehoch (Anm.: Platz 20) kratzen. Aber das ist nicht das Ziel für die kommende Saison, sondern für die nächsten Jahre", meinte der seit kurzem 31-Jährige, der der Tour noch länger erhalten bleiben will. "Bis 34 oder 35 kann ich sicher noch auf der Tour spielen", verspricht Koubek, wenn er denn gesund bleibe.