Für Football-Fans steht eine besondere Woche bevor, international und national. Mittendrin ist Abwehr-Talent Matteo Hoppel von den AFC Vienna Vikings.
NFL-Draft von Donnerstagnacht bis Samstag, Wiener Derby am Freitag: Football-Fans in Österreich kommen an diesem Wochenende voll auf ihre Kosten. Mit dem Friday-Night-Game im Footballzentrum Ravelin am Freitag (ab 18.30 Uhr) zwischen den AFC Vienna Vikings und den Danube Dragons kommt es zum Gipfeltreffen der heimischen Football-Elite. Die Vikings wollen ihre Siegesserie gegen den Stadtrivalen fortsetzen, sowohl die beiden Grunddurchgangs-Spiele als auch das Halbfinale waren spannend bis zur letzten Sekunde, dennoch gab es am Ende stets violetten Jubel. Eine besondere Zusatzmotivation für Defense-Talent Matteo Hoppel.
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Der 19-jährige Heeressportler freut sich auf das Wiener Stadt-Duell, kündigte bereits vor Saisonstart an, dass es für ihn das Highlight-Spiel des Grunddurchganges sein wird. "Wir sind heiß, wie noch nie", tönt er im Gespräch mit oe24. Er ist vom Sieg überzeugt: "Am Freitag wird die Mannschaft 110 Prozent geben." Damit würden die Vikings auch wieder mit den Dragons gleichziehen und die Liga richtig spannend machen.
Während die Donaufelder noch unbesiegt sind, mussten sich die Violetten aus Simmering in der Regenschlacht von Graz bereits einmal geschlagen geben. Vergangenen Sommer feierte er auch sein Debüt im Herren-Nationalteam, wo im Oktober das EM-Halbfinale gegen Deutschland wartet. Von dort kennt er auch einige seiner Derby-Gegner, mit denen ihn auch eine gewisse Freundschaft verbindet: "Man kennt sich von den Lehrgängen. Im Spiel gegeneinander zählt das allerdings nicht, da wird es dann zum Duell untereinander und will auch hier der Bessere sein", brennt er auf die Aufeinandertreffen mit der Dragons-O-Line oder Quarterback Alexander Reischl, der letztes Jahr noch im ELF-Team der Vikings stand.
Spielzeit geht vor ELF-Aufstieg
Für den Aufstieg in Europas Top-Liga will er sich noch Zeit lassen. Auch wenn viele junge Spieler in die Profi-Liga drängen, setzt Hoppel auf seine persönliche Entwicklung: "Ich spiele lieber zwei oder drei Jahre länger in der AFL, bevor ich als Ersatzmann in der ELF bin", will er seine Karriere weiter vorantreiben.
Seit Jänner ist er als Heeressportler aktiv, ein Segen für den Youngster, denn so kann er sich voll und ganz auf den Sport konzentrieren: "Man lebt, wie ein Profisportler, obwohl man in der AFL nicht bezahlt wird. Mein Fokus liegt derzeit zu 200 Prozent nur auf Football." Dabei unterstützt ihn auch sein Head Coach Benjamin Sobotka mit individuellen Trainingsprogrammen.
US-Traum geht weiter
Mit einem Blick auf den NFL-Draft in der Nacht vor der Derby-Schlacht beginnt der D-Liner auch zu träumen: "Eines Tages den Sprung in die USA zu schaffen wäre toll. Mit dem International Pathway Programm der NFL besteht sogar eine gute Möglichkeit, den Sprung aus Europa in die beste Football-Liga der Welt zu schaffen." Er habe in jüngeren Jahren auch überlegt, eine High School in den USA zu besuchen, um seine Karriere dort fortzusetzen, allerdings verhinderte der Ausbruch der Corona-Pandemie dieses Vorhaben.
Der Aufstieg im violetten Trikot liegt Hoppel im Blut. Sein Vater war bereits als Wikinger-Quarterback im Einsatz, sein jüngerer Bruder zeigt derzeit in der U18 auf. Dass das Wikinger-Erbe auf einer anderen Position fortgesetzt wird, sorgt aber keineswegs für Unruhe in der Familie: "Unser Vater will, dass wir Spaß haben. Dann ist er auch glücklich", plaudert der Jung-Nationalspieler aus dem Nähkästchen und fügt an, dass es auch ein schöner Moment wäre, eines Tages gemeinsam mit seinem Bruder auf Quarterback-Jagd gehen zu können.
Während er in der Jugend als Linebacker und Running Back eingesetzt wurde, entpuppte sich die ideale Position aufgrund seiner Körpergröße in der Defensive Line. Dort konnte er in den ersten drei Spielen bereits einen Sack verbuchen, das soll allerdings erst der Anfang sein. Für Hoppel zählt nun die Gegenwart und das Derby am Freitag, doch er will noch für viele Schlagzeilen sorgen.