Tennis-Highlight:

So ist für unser Davis-Cup-Team Sensation gegen Italien möglich

Am Mittwoch schlägt Österreichs Davis-Cup-Team beim Finalturnier der Top-8-Nationen in Bologna gegen Gastgeber Italien auf. Lesen Sie, wieso für die Truppe von Jürgen Melzer im Viertelfinal-Kracher eine Sensation möglich ist.

Nach der Auslosung im Oktober hatte kaum einer gedacht, dass für Österreich eine realistische Chance auf den Einzug ins Semifinale bestünde. Mit Superstar Jannik Sinner und Lorenzo Musetti verfügen die Azzurri über gleich zwei Top-10-Spieler, dazu kommt der Heimvorteil.

Babypause statt Davis-Cup für Musetti

Doch nach Sinner (Trainings-Aufbau für 2026) sagte am Freitag auch Musetti für das Finalturnier in Bologna ab. Der Weltranglisten-Neunte begründete dies mit körperlicher Müdigkeit und familiären Gründen. Er wird in Kürze zum zweiten Mal Vater.

Das Fehlen der Top-Italiener erhöht unsere Chancen drastisch - auch wenn der frühere Top-100-Spieler Sebastian Ofner verletzungsbedingt absagen musste. "Wir glauben an einen Sieg", erklärte Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer am Freitag vor der Abreise nach Italien, bleibt aber vorsichtig: Von ursprünglich 5:95 sind wir, so Melzer, "jetzt etwa bei 20:80". Der Ex-Tennisprofi: "Mit einem Cobolli und Berrettini, der eine hervorragende Davis-Cup-Bilanz hat, sind wir da einfach nicht Favorit."

"Masterplan" für Semfinal-Einzug

Österreichs "Masterplan" für die Sensation: Neben dem fix eingeplanten Punkt durch unser Weltklasse-Doppel Lucas Miedler/Alexander Erler, das die Italiener Bolelli/Vavassori auf der ATP-Tour schon mehrmals besiegt hat, soll einer der beiden Einzelspieler den zweiten Punkt holen. Neben den Top-Leuten Filip Misolic (ATP-Nr. 80) und Jurij Rodionov (ATP-160) darf sich auch Lukas Neumayer (ATP-188) Chancen auf einen Einsatz ausrechnen. Melzer: "Es geht um einen Tag, an einem Tag kann so viel passieren. Auf das müssen wir es aufbauen und daran glauben. Wir brauchen einen perfekten, die einen bescheidenen Tag, dann sind wir dabei." 

Wer am Mittwoch tatsächlich zum Einsatz kommt, wird Melzer beim Training in der SuperTennis Arena in Bologna entscheiden.

35 Jahre nach Muster-Skoff-Antonitsch-Ära wieder im Semifinale?

Österreichs Davis-Cup-Team steht zum fünften Mal in einem Viertelfinale und damit unter den besten acht. 1989, 1990, 1995 und zuletzt 2012 war dies auch gelungen, vor 13 Jahren mit dem Spieler Jürgen Melzer im Team. Gelingt die Sensation, käme es zur interessanten Duplizität der Ereignisse: Der bisher einzige Sieg über die Azzurri gelang Österreich (Head-to-Head: 1:5) vor 35 Jahren im mittlerweile abgerissenen Dusikastadion - und das bedeutete damals den Einzug ins Semifinale. Damals unterlagen Thomas Muster, Horst Skoff und Alex Antonitsch den USA mit 2:3.

35 Jahre später meint Youngster Neumayer: "Die Vorfreude ist riesig. Es ist sicher das größte Highlight in meiner bisherigen Karriere. Falls wir einen Einzelsieg holen, haben wir mit Luci (Miedler, d. Red) und Alex (Erler) ein starkes Doppel." Miedler: "Wir können echt stolz darauf sein, dass wir es nach Bologna geschafft haben. Wir sind auch in Ungarn nicht Favorit gewesen, und haben bewiesen, dass wir standhalten können. Das ist eine Chance, die nicht jedes Jahr kommen wird."

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