Ende der Ära Rodgers in Green Bay?

Packers verpassen Play-off-Platz

Teilen

Die Green Bay Packers um Star-Quarterback Aaron Rodgers haben zum ersten Mal seit 2018 den Einzug in die NFL-Play-offs verpasst.

Die Packers unterlagen den Detroit Lions am Sonntag zu Hause mit 16:20 und verspielten ihre Chance. Das letzte Play-off-Ticket sicherten sich dadurch die Seattle Seahawks mit einem 19:16-Heimsieg nach Verlängerung gegen die Los Angeles Rams. Der letzte Play-off-Platz in der American Football Concerence (AFC) war zuvor an die Miami Dolphins gegangen. Green Bay hatte die Trümpfe nach einer starken zweiten Saisonhälfte selbst in der Hand, scheiterte aber. Rodgers wurde bei seinem letzten Passversuch von Detroits Verteidigung zu Boden gerissen. Ende des dritten Viertels hatte der Spielmacher mit einem Touchdown-Pass auf Allen Lazard die Packers mit 16:13 in Führung gebracht, im Schlussabschnitt drehte Jamaal Williams mit seinem zweiten Touchdown die Partie aber zugunsten der Lions.

Rodgers besitzt zwar noch einen Vertrag für die kommende Saison. Der 39-jährige Ausnahme-Quarterback, mit den Packers 2011 Super-Bowl-Champion, ließ nach dem Spiel aber offen, ob er weiterspielen werde. "Irgendwann dreht sich das Karussell nicht mehr und es ist Zeit auszusteigen." Darüber müsse er in Ruhe nachdenken. Green Bays Niederlage nutzte Seattle. Zum Matchwinner für die Seahawks avancierte Kicker Jason Myers, der mit einem Field Goal zwei Minuten vor Ende des vierten Viertels die Verlängerung erzwang und dort auch das Field Goal zum Sieg erzielte.

In der AFC qualifizierte sich Miami durch ein 11:6 gegen die New York Jets zum ersten Mal seit sechs Jahren für die Play-offs. Die Dolphins profitierten von der zeitgleichen 23:35-Niederlage der New England Patriots bei den Buffalo Bills. Die Bills gewannen damit das erste Spiel nach dem Herzstillstand ihres Verteidigers Damar Hamlin im Spiel davor. Hamlin verfolgte die Partie aus dem Krankenhaus und sprach davor per Video-Telefonat mit seinen Mitspielern in der Kabine.

Freilos für Philadelphia und Kansas City

In der ersten Play-off-Runde treffen die Bills nun auf Miami. Würde das Team aus Buffalo das AFC-Finale gegen die erstplatzierten Kansas City Chiefs erreichen, würde dieses Spiel an einem neutralen Ort stattfinden - eine Folge davon, dass die nach dem Zwischenfall mit Hamlin abgebrochene Partie der Bills bei den Cincinnati Bengals nach dem Zwischenfall mit Hamlin nicht fortgesetzt wird. Buffalo hätte sonst selbst noch Chancen auf Platz eins und ein Freilos in der ersten Play-off-Runde gehabt.

In dieser treffen in der AFC zudem die Jacksonville Jaguars auf die Los Angeles Chargers und die Cincinnati Bengals auf die Baltimore Ravens. In der National Football Conference (NFC) haben die Philadelphia Eagles ein Freilos für die erste Runde. Dort bekommen es die San Francisco 49ers mit Seattle, die Minnesota Vikings mit den New York Giants, und die Tampa Bay Buccaneers von Altstar Tom Brady mit den Dallas Cowboys zu tun. Die sogenannte Wild-Card-Runde wird nächsten Samstag, Sonntag und Montag ausgetragen.

Raimann immer besser

Für das Play-off-Rennen bereits bedeutungslos war die abschließende 31:32-Niederlage der Indianapolis Colts von Österreichs NFL-Export Bernhard Raimann gegen die Houston Texans. Die Colts beendeten die Saison mit vier Siegen, einem Remis und zwölf Niederlagen, Raimann erhielt in seinem ersten NFL-Jahr nach Anlaufschwierigkeiten aber immer bessere Kritiken. Der 25-Jährige, der in der Offensive Line die wichtige Position des Left Tackle bekleidet, darf daher davon ausgehen, auch in der nächsten Saison im Colts-Kader zu stehen.

"Er hat viel im Flug lernen müssen. Er hat gekämpft", sagte Teamkollege Zaire Franklin nach dem Saisonfinale über Raimann. Lob gab es zuletzt auch von Interimscoach Jeff Saturday. "Ich bin wirklich sehr zufrieden mit seinen Fortschritten. Er ist jede Woche besser und besser geworden", meinte Saturday Ende Dezember. "Er ist nicht perfekt, das versteht er. Aber seine Technik wird immer besser." Raimanns Pass-Block-Statistiken sprechen eine ähnliche Sprache. Sein Einstiegsvertrag in der NFL läuft noch drei Jahre.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.