Mehr Gold-Anwärter als je zuvor

50 Tage vor Olympia: Wir sind auf Rekordkurs

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Heute in 50 Tagen werden die Winterspiele in Peking (4.-20. Februar) eröffnet. Mit Top-Medaillenchancen für Österreich.

Die wichtigste Frage, die wir uns daheim immer wieder stellen werden: Auf bleiben oder aufstehen? Denn aufgrund der Zeitverschiebung zu Peking (dort sind sie uns sieben Stunden voraus) steigen viele Entscheidungen zu schlaftrunkener TV-Zeit. So startet die Herren-Abfahrt am 6. Februar um 4 Uhr unserer Zeit. Aber was tut man nicht alles, um heimische Sportgeschichte live miterleben zu dürfen. Tatsächlich könnte es gewaltig rascheln.

Vor vier Jahren in Südkorea durften wir "nur" 14 Mal jubeln: Zu 5 Goldmedaillen durch Marcel Hirscher (Kombi, RTL), Matthias Mayer (Super-G), Anna Gasser (Snowboard) und Rodel-Ass David Gleirscher kamen 3 Silber-und 6 Bronze-Medaillen. Diesmal könnten es, so die ÖSTERREICH-Medaillen-Prognose, viel mehr werden. Sogar der rot-weiß-rote Rekord der Winterspiele 2016 in Turin (23 Medaillen bzw. 9x Gold/7x Silber/7x Bronze) wackelt. Wie Sportdirektor Toni Giger ("Wir sind auf einer breiten Erfolgswelle") vorrechnet, haben wir in allen ÖSV-Sportarten Medaillenchancen. Dazu rasen Gold-Kandidaten durch den Eiskanal.

Ski alpin: Acht Medaillen durch Kriechmayr & Co.

Auch wenn Vinc Kriechmayr das Speed-Double der WM 2021 kaum wiederholen wird, Medaillen in Abfahrt und Super-G sind allemal drin. Und Mayer ist nach 2014 (Abfahrt) und 2018 (Super-G) sogar das dritte Olympia-Gold bei den dritten Spielen in Folge zuzutrauen. Katharina Liensberger hat hoffentlich bis Februar ihre Podestlaune in ihrer Paradedisziplin Slalom zurück, auch im RTL könnte was gehen. Slalom-Ass und Kombi-Weltmeister Marco Schwarz hat sich hoffentlich von der Knöchelverletzung erfangen. Leute wie Stefan Brennsteiner (RTL) oder Manuel Feller (Slalom, RTL) bzw. Mirjam Puchner oder die wiedererstarkte Cornelia Hütter sind für Medaillen gut. Unser Plan: 8x Edelmetall.

Skispringen: Kraft, Hörl und Superlady Kramer

Für die überlegene Springerweltcup-Leaderin Sara Marita Kramer gibt es nach Blech-Pech bei der WM 2021 hoffentlich ein Happy End. Klingenthal-Sieger Stefan Kraft hat seine Superadler-Kräfte zurück, zudem haben wir mit Jan Hörl ein neues Siegergesicht. Womit der Mixed-Bewerb eine Medaillenbank wäre.

Snowboard: 2 Chancen für Titelverteidigerin Gasser

Big-Air-Titelverteidigerin Anna Gasser könnte ihre Karriere mit dem zweiten Gold krönen, zudem hat sie eine zweite Chance im Slopestyle. Snowboard-Crosser Alessandro Hämmerle hat mit dem Weltcup-Sieg im Montafon seine Olympia-Ambitionen angemeldet.

Freestyle Ski: Svancer ist unser neuer Gold-Joker

Mit dem 17-jährigen Freeskier Matej Svancer -zwei überlegene Big-Air-Weltcupsiege -haben wir plötzlich einen Topfavoriten.

Biathlon: Weltmeisterin Hauser will nachladen

In der Biathlon-Loipe hat Lisa Hauser nach WM-Gold Olympia im Visier.

Kombi: Lamparter ist in der Medaillenspur

Jo Lamparter kommt als Weltcup-Zweiter als Ko-Favorit zu Olympia.

Rodeln: Chancen in Einzel und Zweisitzer

Vor vier Jahren startete Rodler David Gleirscher unseren Gold-Beutezug -einen Coup, den ihm Madeleine Egle, Wolfgang Kindl oder die Doppelsitzer Steu/Koller nachmachen könnten.

 

Corona-Blase mit strengen Vorschriften

Wer sich in Peking kein sportliches Erfolgserlebnis holt, wird wenig zu lachen haben. Denn China wird seine Null-Covid-Politik noch rigoroser durchziehen, als es die Japaner vergangenen Sommer bei den Spielen in Tokio getan haben. Testwettkämpfe und "Playbooks" machen klar: Es gibt wenig Bewegungsfreiheit für Sportler, Betreuer und Reporter. Anreise (nur per Charterflug), Quartier, Wettkampf-und Trainingsstätten -das ist die Blase, in der sich Athleten bewegen dürfen. Von Ort zu Ort geht's in hermetisch abgesperrten bzw. überwachten Transportsystemen. Auch Geimpfte werden täglich getestet. Wer sich ungeimpft nach Peking traut, muss nach der Einreise drei Wochen in Quarantäne.

Österreich wird 110 Athleten nach Peking schicken. Große Feiern wird es selbst nach Gold nicht geben. Das Österreich-Haus ist virtuell, Athleten müssen spätestens 48 Stunden nach ihrem letzten Bewerb heim. Dabei gäbe es einiges zu sehen. Schmuckstück der zuschauerlosen Spiele sind die futuristisch anmutenden Anlagen für die Skisprung- und Snowboard-Bewerbe.

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