Hooligan erhielt Pamphlet

Oslo-Killer schickte Manifest an Österreicher

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Das Pamphlet des Massenmörders soll unter anderem ein Hooligan erhalten haben.

Der norwegische Attentäter Anders Behring Breivik soll sein Manifest kurz vor den Anschlägen von Oslo auch an "zwei bis drei Österreicher" verschickt haben. Das berichtete die ORF-Sendung "Report" am Dienstagabend unter Berufung auf eine Adressliste, die den Redakteuren vorliegen soll. Unter den Adressaten sei auch ein "Rechtsextremist, der schon öfters als Fußballrowdy mit einschlägigen Transparenten aufgefallen ist", heißt es in dem Fernsehbeitrag.

Breivik , der die Schuld an den Anschlägen auf Regierungsgebäude in Oslo und ein Sommerlager der norwegischen Sozialdemokraten am 22. Juli eingestanden hat, beruft sich in seiner kurz vor der Tat veröffentlichten Schrift auf die "Wiener Denkschule", auf die seine anti-islamische Einstellung gründen soll. Die "Denkschule" bezieht ihren Namen auf die zweite Wiener Türkenbelagerung 1683, bei der die Muslime zuletzt aus Europa zurückgeschlagen worden seien.

Laut früheren Berichten in russischen Medien hat Breivik im Jahr 2005 als Transitpassagier den Flughafen Wien-Schwechat besucht. Ob er davor oder danach in Österreich gewesen ist, ist jedoch nicht bekannt.

Breivik lobte in seinem Manifest FPÖ und BZÖ als Anit-Einwanderungsparteien und bedankt sich bei seinen "Brüdern und Schwestern" in Österreich. Ende Juli war der Nationalratsabgeordnete Werner Königshofer aus der FPÖ ausgeschlossen worden, nachdem er die Attentate Breiviks mit der österreichischen Fristenlösung für Schwangerschaftsabbrüche in Zusammenhang gestellt hatte. Unterdessen werden immer mehr Details der Festnahme des Killers bekannt:

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Telefonisch ergeben
Der Oslo-Killer hat sich offenbar telefonisch bei der Polizei ergeben. Die Osloer Zeitung "VG" berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, dass der Rechtsradikale Anders Behring Breivik unmittelbar vor seiner Festnahme von seinem Handy eine Polizeinummer anrief und sagte: "Breivik. Kommandant. Organisiert in der antikommunistischen Widerstandsbewegung gegen die Islamisierung. Operation ausgeführt, und will sich Delta ergeben."

Danach legte er nach den Medienangaben auf und wurde eine Minute später von Angehörigen der Polizei-Eliteeinheit Delta festgenommen. Die Polizei wollte den Wortlaut des Anrufs nicht bestätigen.

 In zahlreichen norwegischen Städten und Dörfern sind am Mittwoch weitere Begräbnisse nach den beiden Anschläge vom 22. Juli geplant. Insgesamt waren 77 Menschen ums Leben gekommen, darunter acht durch eine von Breivik im Osloer Regierungsviertel platzierte Autobombe.

Trauer-Blumen werden kompostiert
In der Nacht auf Mittwoch begannen Stadtangestellte mit der Räumung Abertausender Blumensträuße vor dem Osloer Dom und an zahlreichen anderen Plätzen der Innenstadt. Die zahllosen Trauergrüße aus der Bevölkerung und auch von Kindern zum Zeichen der Verbundenheit mit den Terroropfern hinterlassene Stofftiere werden ebenfalls eingesammelt. Norwegens Landesarchiv will alle Briefe und Gegenstände aufbewahren und möglicherweise später auch ausstellen. Die Blumen werden kompostiert.

Oslo-Killer Anders Breivik wird zu Gericht gefahren


 
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Trauerstunde im Osloer Parlament.

König Harald V.

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König Harald V. und Kronprinz Haakon.

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Kronprinzessin Mette-Marit.

Kronprinzessin Mette-Marit und der Präsident der Norwegischen Roten Kreuzes, Sven Mollekleiv.

Kronprinzessin Mette-Marit.

Premierminister Jens Stoltenberg.

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