Größte Studie

Neue Corona-Spätfolge entdeckt: Studie zeigt, was viele gar nicht bemerken

Eine neue US-Studie zeigt, dass das Virus auch Jahre später noch Spuren hinterlassen kann, und zwar buchstäblich in der Nase. 

Erinnern Sie sich noch an die Anfangszeit der Pandemie, als plötzlich „Ich schmecke nichts mehr!“ zum typischen Satz nach einem positiven Test wurde? Der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns galt als eines der deutlichsten Anzeichen einer Corona-Infektion. Bei den meisten kehrte dieser Sinn nach einiger Zeit zurück oder zumindest glaubten sie das. Doch jetzt zeigt eine große US-Studie: Viele Menschen riechen bis heute schlechter, ohne es überhaupt zu merken. 

Neue Corona-Spätfolge entdeckt: Studie zeigt, was viele gar nicht bemerken
© Getty Images

Die bisher größte Studie zum Thema

Im Rahmen des Forschungsprojekts RECOVER-Adult wurden 3.525 Erwachsene über mehrere Jahre hinweg untersucht. Rund 2.956 davon hatten Corona, etwa 570 waren nie infiziert. Alle Teilnehmenden machten den sogenannten UPSIT-Test: ein international anerkannter Geruchstest mit 40 verschiedenen Düften. 

Das Ergebnis:

  • Rund 80 Prozent derjenigen, die über Geruchsprobleme berichteten, zeigten auch im Test eine messbare Störung.
  • Aber selbst zwei Drittel der Infizierten ohne jegliche Beschwerden hatten eine eingeschränkte Geruchswahrnehmung - sie merkten es nur nicht.
  • Sogar unter den Nicht-Infizierten zeigten rund 60 Prozent leichte Einschränkungen, allerdings deutlich weniger ausgeprägt. 

Mit anderen Worten: Viele Menschen haben noch immer ein unsichtbares Überbleibsel ihrer Corona-Infektion, sie riechen schlichtweg schlechter, ohne es zu wissen. 

Wenn Riechen und Denken zusammenhängen

Spannend (und etwas beunruhigend): Die Forschenden fanden einen Zusammenhang zwischen Geruchsstörungen und Konzentrationsproblemen. Etwa zwei Drittel der Betroffenen mit eingeschränktem Geruchssinn berichteten über Brain Fog, also Gedächtnis- oder Konzentrationsschwierigkeiten. Das könnte darauf hindeuten, dass Covid-19 nicht nur die Nase betrifft, sondern auch Prozesse im Gehirn beeinflusst. 

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Die Sache mit Zitrone, Gras und Lakritz

Besonders schlecht erkannt wurden Gerüche wie Zitrone, Gras, Lakritz oder Wassermelone, also keine exotischen Düfte, sondern Alltagsgerüche. Das zeigt, dass die Störung nicht nur bestimmte Dufttypen betrifft, sondern breit gestreut ist. 

Was das für die Zukunft bedeutet

Auch wenn viele längst zur Normalität zurückgekehrt sind, erinnert uns diese Studie daran, dass Corona noch immer Nachwirkungen hat, die im Alltag leicht übersehen werden. Weil Geruchsstörungen offenbar auch mit geistiger Leistungsfähigkeit zusammenhängen, fordern die Forschenden, dass der Geruchssinn stärker in die medizinische Nachsorge einbezogen werden sollte, besonders bei Menschen, die sich oft erschöpft oder unkonzentriert fühlen.

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