Ständig wird uns eingetrichtert, dass Nahrunsgergänzungsmittel unserer Gesundheit zugute kommen.
Die Supermärkte sind voll mit Obst und Gemüse, überall wird uns eingetrichtert, dass wir nicht genug Vitamine zu uns nehmen. Mehr Aktivität, mehr Wohlbefinden und mehr Vitalität - das sind die drei Hauptgründe weshalb ein Drittel aller Österreicher zusätzlich zu gesunder Ernährung auch zu Vitaminpillen greift. Doch ist es wirklich notwendig täglich Nahrungsergänzungsmittel zu schlucken? Und was bringen sie wirklich?
Nahrungsergänzungsmittel machen keinen Unterschied
Eine Metastudie mit 450 000 Menschen hat es untersucht und herausgefunden, dass keine positiven Auswirkungen auf die Gesundheit durch die Einnahme von Nahrunsgergänzungsmitteln fest gestellt werden konnte. Veröffentlicht wurde die Studie im Annals of Internal Medicine. Wissenschaftler sind sich daher einig, dass man getrost auf Supplemente verzichten kann. Lediglich wenn der Körper Ausnahmesituationen ausgesetzt ist, etwa während einer Schwangerschaft oder speziellen Ernährungssituationen würde es Sinn machen dem Körper zusätzliche Vitamine in Form von Pillen zuzuführen.
Wer braucht Vitamine?
Ob die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln Sinn macht hängt jedoch immer von der Ernährung einer Person ab. Wer sich ausgewogen ernährt braucht keine Zusätze. Das bedeutet: keine Fertigprodukte, kein Fast Food und viel selbst gekochtes Gemüse. Und die goldene Regel ist immer noch gültig - täglich sollten fünf kleine Portionen Obst oder Gemüse in den Speiseplan integriert werden. Fazit: Nahrungsergänzungsmittel sind nur für Menschen hilfreich, deren Essgewohnheiten, aus welchen Gründen auch immer, unausgewogen sind - dazu gehören auch Ausdauersportler, die einen erhöhten Bedarf an Eisen und Magnesium haben, aber auch Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen haben.
Einnahmefehler
Nahrungsergänzungsmittel sollten allerdings immer auch in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden, denn auch eine Überdosierung ist möglich. Bedenklich sind etwa fettlösliche Vitamine E, D, K und A. Sie können sich im Körper anreichern und Organe schädigen. Zu viel Vitamin C kann Nierensteine und Durchfall begünstigen.
Die wichtigsten Vitamine
1/13
VITAMIN A
Wichtig für: Stärkung der Sehkraft, gesunde Haut und Schleimhäute. Tagesbedarf: 0,8-1 mg. Was den Bedarf erhöht: Schwangerschaft. Beste Versorgung: Karotten, Spinat, roter Paprika, Leber.
VITAMIN D
Wichtig für: Knochenwachstum und gesunde Zähne. Tagesbedarf: 20 Mikrogramm. Was den Bedarf erhöht: Wenig Bewegung im Freien. Beste Versorgung: Eier, Hering, Forelle, Lachs.
VITAMIN E
Wichtig für: Schutz der Körperzellen vor schädigenden freien Radikalen. Tagesbedarf: 12-15 mg Was den Bedarf erhöht: Rauchen, Leistungssport. Beste Versorgung: Pflanzliche Öle, Haselnüsse.
VITAMIN K
Wichtig für: Eine normale Blutgerinnung und gesunde, starke Knochen. Tagesbedarf: 60-80 Mikrogramm. Was den Bedarf erhöht: Längere Einnahme von Antibiotika. Beste Versorgung: Brokkoli, Spinat, Karfiol.
VITAMIN B1
Wichtig für: Energie-und Kohlenhydratstoffwechsel, Muskulatur. Tagesbedarf: 1-1,3 mg. Was den Bedarf erhöht: Stress und körperliche Belastungen. Beste Versorgung: Haferflocken, Schinken, Sonnenblumenkerne.
VITAMIN B2
Wichtig für: Energiestoffwechsel, Haut. Tagesbedarf: 1,2-1,4 mg. Was den Bedarf erhöht: Alkoholkonsum, starke körperliche Belastung. Beste Versorgung: Eier, Innereien, Nüsse.
VITAMIN B3
Wichtig für: Regulierung des Blutzuckerspiegels, Proteinund Fettstoffwechsel. Tagesbedarf: 13-16 mg. Was den Bedarf erhöht: Nichts. Beste Versorgung: Erdnüsse, Rindfleisch, Huhn.
VITAMIN B5
Wichtig für: Abbau von Fett und Kohlenhydraten. Fördert das Haarwachstum. Tagesbedarf: 6 mg. Was den Bedarf erhöht: Einseitige Ernährung. Beste Versorgung: Erdnüsse, Vollkornbrot, Wassermelone.
VITAMIN B6
Wichtig für: Starke Nerven, Eiweißstoffwechseln, Ausschüttung von Serotonin. Tagesbedarf: 1,2-1,6 mg. Was den Bedarf erhöht: Nichts. Beste Versorgung: Avocado, Lachs, Kartoffel, Mais.
VITAMIN B7
Wichtig für: Aufbau von Haut, Haaren und Fingernägeln. Tagesbedarf: 30-60 Mikrogramm. Was den Bedarf erhöht: Rauchen, starker Alkoholkonsum. Beste Versorgung: Sojabohnen, Haferflocken, Linsen.
VITAMIN B11 (FOLSÄURE)
Wichtig für: Infektabwehr, Zellteilung und Zellneubildung. Tagesbedarf: 400 Mikrogramm. Was den Bedarf erhöht: Schwangerschaft, Kinderwunsch. Beste Versorgung: Spinat, Weizenkleie, Tomate, Hefe.
VITAMIN B12
Wichtig für: Abbau von Fettsäure, Bildung von Körperzellen, Aktivierung des Stoffwechsels. Tagesbedarf: 3 Mikrogramm. Was den Bedarf erhöht: Vegetarische Ernährung. Beste Versorgung: Rindfleisch, Eier, Käse, Makrele.
VITAMIN C
Wichtig für: Bindegewebe, Immunabwehr, Wundheilung. Tagesbedarf: 100 mg. Was den Bedarf erhöht: Immer wiederkehrende Infekte, Rauchen, Stress. Beste Versorgung: Zitrusfrüchte (wie Zitronen und Orangen), Erdbeeren, Paprika.