Der Garten ist in den warmen Monaten unser Rückzugsort. Doch wer nicht aufpasst, kann schnell die Umwelt, die Tierwelt und sogar sich selbst gefährden. Wir haben sechs unerwartete Dinge zusammengestellt, die im Garten definitiv nichts zu suchen haben.
Häufig denken wir nicht darüber nach, welche Auswirkungen die Dinge haben, die wir im Garten verwenden. Dabei ist der Garten weit mehr als nur unsere persönliche Wohlfühloase: Er ist ein wichtiger Lebensraum, CO₂-Speicher und Zufluchtsort für Tiere. Doch wer nicht aufpasst, schadet nicht nur der Natur, sondern auch sich selbst!
Torf und Kunstdünger
Blumenerde enthält häufig Torf. Doch davon sollten Sie unbedingt die Finger lassen. Für den Torfabbau werden nicht nur riesige Mengen an CO₂ freigesetzt, sondern auch wertvolle Moore zerstört. Diese Moore sind weltweit wichtige CO₂-Speicher und Biotope für seltene Tiere und Pflanzen. Ebenso sollten Sie auf Kunstdünger verzichten: Er wird mit hohem Energieaufwand hergestellt, entzieht dem Boden seine Nährstoffe und kann Schwermetalle enthalten, die schließlich in Ihrem Gemüse landen.
Pestizide
Pestizide sind ein gängiges Mittel, um Schädlinge im Garten in Schach zu halten, doch sie schaden weit mehr, als sie nutzen. Denn sie töten auch nützliche Insekten wie Bienen, Schmetterlinge und Marienkäfer, die für das ökologische Gleichgewicht unerlässlich sind. Fördern Sie stattdessen natürliche Schädlingsbekämpfer wie Vögel, Igel oder nützliche Insekten.
Schottergärten
Ein Schottergarten mag gepflegt und modern wirken, doch er ist ein ökologische Albtraum. Diese "wüstenartigen" Landschaften bieten wenig Lebensraum für Tiere und Pflanzen, lassen kaum Regenwasser in den Boden und erhöhen die Oberflächentemperatur, was das Mikroklima negativ beeinflusst.
Statt Schotter setzen Sie besser auf eine Mischung aus pflegeleichten Stauden, Wildpflanzen und Kräutern, die nicht nur schön sind, sondern auch wertvolle Lebensräume für Tiere bieten.
Laubsauger und Mähroboter
Laubsauger und Mähroboter mögen zwar bequem sein, doch sie bringen zahlreiche Nachteile mit sich. Laubsauger verteilen die Blätter oft nur unsortiert, anstatt sie effizient zu zersetzen. Noch problematischer sind Mähroboter: Sie erkennen nachtaktive Tiere wie Igel nicht und können diese schwer verletzen oder sogar töten. Zudem sind beide Geräte laut, energieintensiv und belasten die Umwelt.
Setzen Sie stattdessen auf einen klassischen Rechen und mähen Sie weniger häufig. Ein naturnaher Garten fördert die Biodiversität und schafft wertvolle Rückzugsorte für viele Tiere.
Kurzgeschnittener „perfekter“ Rasen
Der Traum vom perfekten Rasen: akkurat geschnitten, satt grün und frei von Unkraut. Doch dieser Traum hat seinen Preis. Die perfekte Rasenfläche ist keine natürliche Lebenswelt mehr. Sie ist ein Platz, der wenig Nährstoffe für andere Pflanzen bietet und Insekten kaum eine Chance lässt. Lassen Sie das Gras lieber wachsen! Ein wenig Wildwuchs kann Ihrem Garten Leben verleihen und ihn gleichzeitig pflegeleichter machen.
Zu viel Ordnung
Ein Garten, der immer zu perfekt ist, könnte paradoxerweise das Leben in Ihrem Garten verringern. Zu viel Ordnung, ständige Kontrolle und eine "sterile" Umgebung machen es Tieren und Pflanzen schwer, sich zu entfalten. Übertriebenes Aufräumen, wie das ständige Entfernen von Laub oder das Beschneiden von Sträuchern, verhindert, dass sich wichtige Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleintiere entwickeln.
Weniger Perfektion, mehr Natur: das ist der Schlüssel zu einem Garten, der nicht nur uns, sondern auch der Umwelt gut tut.