Tomato Girls sind passé – jetzt wird’s fischig! TikTok huldigt der Sardine: Als Print, Accessoire und Ironie-Booster. Warum das kein Gag, sondern ein echter Fashion-Trend ist – das verraten wir Ihnen hier.
Brat Summer war gestern – 2025 steht ganz im Zeichen des Sardine Girl Summer. Und ja, es ist genau das, wonach es klingt: Ein Lifestyle- und Mode-Trend, der sich um Sardinen dreht. Genauer gesagt, um bunte Dosen, glänzende Fischmotive, verspielte Prints – und das Gefühl, selbst ein bisschen wie eine Sardine in der Sommerhitze durch die Stadt zu gleiten.
Von Hot Girl zu Sardine Girl: Wie alles begann
TikTok wäre nicht TikTok, wenn es nicht aus dem Nichts plötzlich einen neuen Sommer-Trend ausspucken würde. Nach „Hot Girl Summer“ (Selbstbewusstsein, Freiheit, Iced Coffees) und „Tomato Girl Summer“ (mediterraner Lebensstil, Leinenkleider, Sonnenuntergänge in der Toskana) kam „Brat Summer“ (schrill, frech, pink und Paris Hilton approved). Und jetzt? Jetzt essen die Hot Girls Sardinen – und machen Mode daraus.
Die Ästhetik? Eine Mischung aus Retro-Dosen-Design, maritimem Charme, leicht ironischem Selbstbewusstsein und einem Hauch von absurdem TikTok-Humor. Es geht nicht um den Fisch an sich – sondern um das, was er verkörpert: eine enge, kunterbunte Verpackung, ein bisschen Ekel, ein bisschen Chic.
Sardine Aesthetic – von der Konserve zur Couture
Längst ist die Modebranche auf den Hype aufgesprungen. Da wären zum Beispiel:
- Make-up-Täschchen in Sardinendosenform, teilweise mit Reißverschluss statt Deckel.
- Maxikleider mit Sardinenprint, die viral gingen – irgendwo zwischen urlaubstauglich und meme-ready.
- Caps mit dem Aufdruck „Hot Girls Eat Sardines“ – ironisch und trotzdem süß.
- T-Shirts mit Retro-Designs von portugiesischen Fischdosen, als wären sie direkt vom Wochenmarkt in Lissabon.
Die Farben? Bunt, glänzend, verspielt – oft metallic, manchmal mit Faux-Vintage-Look. Die Dosenverpackung wird zur Modeikone, das Fischmotiv zur Subversion von klassischer „Femininität“.
Ist das jetzt Recession Core?
Nicht ganz. Ja, eine Dose Sardinen kostet weniger als ein Iced Matcha Latte. Aber der Sardine Girl Summer verkauft sich nicht über den Preis – sondern über den Look. Es ist eher eine ironische Antwort auf Konsumverzicht und Inflation: ein Trend, der vorgibt, bescheiden zu sein, dabei aber Designer-Dosen mit Preisetiketten in Richtung „Limited Edition“ trägt.
Tomato Girl Summer hatte den mediterranen Traum als Kulisse: Barfuß in einer italienischen Küche, frische Tomaten, Pasta, Wein. Sardine Girl Summer ist urbaner, enger, popkulturell aufgeladener – und mehr meme als Moodboard.
Aber warum ausgerechnet Sardinen?
Weil sie:
- Retro und kitschig sind.
- Eine starke visuelle Identität haben.
- Gleichzeitig niedlich und ein bisschen trashy wirken.
- Symbolisch „zusammengedrängt“ sein können – ein ironischer Seitenhieb auf heiße, stickige U-Bahnen, Dating Culture oder WG-Zimmer in Metropolen.
Es ist ein Spiel mit Kontrasten: Der glänzende Dosen-Look trifft auf Selfmade-Glamour. Der Fischgeruch bleibt außen vor – es geht um die ästhetische Sardine, nicht um den tatsächlichen Snack (obwohl einige TikToker:innen auch das stilvoll zelebrieren).
Die Parallelen zu anderen TikTok-Trends
- Wie beim Tomato Girl Summer steht auch hier ein Lebensmittel für ein ganzes Lebensgefühl.
- Ähnlich wie bei Brat Summer schwingt eine gewisse Ironie mit – die Sardine ist nicht cute, aber gerade deshalb stylisch.
- Und wie beim Clean Girl Aesthetic oder dem Vanilla Girl Winter wird auch hier eine Idee stark über ästhetische Codes (Farben, Accessoires, Materialien) transportiert.
Der Sardine Girl Summer ist keine klassische Stilrichtung – es ist ein Kommentar. Eine Antwort auf überhöhte Summer-Expectations, verpackt in popkultureller Ironie und glänzendem Verpackungsdesign. Er lädt uns ein, den Sommer nicht ganz so ernst zu nehmen, Style auch mal schräg zu sehen – und vielleicht doch mal wieder Sardinen zu essen.