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Maria Angelini-Santner: "Dancing Stars war der absolute Jackpot"

Tanzprofi aus Leidenschaft, Tanzschul-Unternehmerin, „Dancing Stars“-Jurorin, die erste Frau an der Spitze der Opernball-Debütant:innen, Werbegesicht – und vor allem Familienmensch und Mutter. Maria Angelini-Santner über Ehrgeiz, Glück und die Liebe zum Kochen.  

Sie zählt zu den beliebtesten TV-Gesichtern des Landes. Als „Dancing Stars“-Jurorin ist Maria Angelini-Santner (38) deshalb nun auch für den Publikumspreis ROMY nominiert. Die Show erwies sich bereits vor über 12 Jahren als Glücksbringer. Als Profitänzerin verliebte sie sich in den „singenden Chirurgen“ Marco Angelini (41). Seit 2022 sind die beiden verheiratet, Marco managt Maria, die ihre Karriere und die Rolle als Mutter ihrer fünfjährigen Tochter Antonia perfekt unter einen Hut bringt – wie sie auch beim MADONNA-Besuch in der Tanzschule Santner, die sie zusammen mit ihrem Bruder Christoph und Schwägerin Bettina leitet, beweist. Der Talk über das Tanzen, ihren Familienclan und das Kochen, das für sie fast so schön ist wie ein Walzer.  

Mit ihrem Bruder führt die Profitänzerin die Tanzschule Santner in Oberösterreich. 

Mit ihrem Bruder führt die Profitänzerin die Tanzschule Santner in Oberösterreich. 

© Chris Singer

"Das sind meine tänzerischen Spielfelder"

Ihre Tanzschule ist beeindruckend – ein richtiges Schmuckstück...
Maria Angelini-Santner:
Danke! Ja, sie war früher Teil der Welser Kaserne, später eine Reithalle. Nach dem Umbau entstand durch die hohen Räume und die Kirchenfenster ein ganz besonderes Ambiente. Wir fühlen uns hier extrem wohl.

Viele kennen Sie aus dem Fernsehen, aber in der Tanzschule sieht man Sie selten.
Angelini-Santner: Genau, dabei ist das ja meine Homebase. In Wels leiten mein Bruder, meine Schwägerin und ich die Tanzschule, dazu haben wir eine zweite in St. Georgen im Attergau. Das sind sozusagen meine tänzerischen Spielfelder.

Sie haben schon mit neun Jahren Ihr erstes Turnier getanzt. Gab es jemals den Wunsch, etwas anderes zu machen?
Angelini-Santner: Bei uns – also bei meinem Bruder und mir – war der Turniersport so intensiv, dass wenig Raum für anderes blieb. Natürlich denkt man gerade als Jugendlicher manchmal: „Das oder das hätte mich auch interessiert.“ Aber der Tanzsport war einfach unser Leben, hat uns unglaublich viel Spaß gemacht und sehr erfüllt. Wenn man den Sport so intensiv betreibt, wie wir das getan haben, dann gibt es nur „Hop oder Top“. Man muss 100 Prozent investieren – sonst kommt man nicht so weit. Für uns war immer klar: Es gibt diesen einen Weg, und das war der Tanzsport.

Wie kamen Sie überhaupt zum Tanzen?
Angelini-Santner: Über unsere Eltern. Sie haben damals einen Tanzkurs besucht. Mein Bruder und ich sind dann in den Kindertanzkurs hineingerutscht. Eigentlich war das als einmalige Sache gedacht, aber ein Jahr später waren wir schon im Fortgeschrittenenkurs. 

Als ehrgeizig bezeichnet sich Angelini-Santner nicht nur in Bezug auf ihre Karriere, sondern auch beim Kochen.  

Als ehrgeizig bezeichnet sich Angelini-Santner nicht nur in Bezug auf ihre Karriere, sondern auch beim Kochen.  

© Chris Singer

"Das war ein riesiges Sprungbrett - beruflich wie auch privat"

Heute haben Sie Starstatus in Österreich. War das Ihr großer Traum?
Angelini-Santner:
Überhaupt nicht. Es hätte ja auch niemand gedacht, dass es einmal eine Fernsehsendung wie „Dancing Stars“ geben würde – wo erfahrene Tänzer:innen in Österreich eine Plattform bekommen. Für meinen Bruder und mich war das ein riesiges Sprungbrett – beruflich wie auch privat. Es hat uns so viele Türen geöffnet. Ohne „Dancing Stars“ würde unser Leben heute sicher ganz anders aussehen. Ich bin dem Format sehr dankbar – es hat mir viele schöne Dinge gebracht.

Auch die Liebe zu Ihrem Ehemann Marco...
Angelini-Santner: Ja, sonst wären wir uns wahrscheinlich nie begegnet. Marco und ich sind jetzt seit fast 13 Jahren ein Paar, und mit unserer Tochter Antonia sind wir überglücklich.

2014 mit ihrem damaligen Tanzpartner und heutigen Ehemann Marco Angelini. 

2014 mit ihrem damaligen Tanzpartner und heutigen Ehemann Marco Angelini. 

© Getty

"Beim Kochen bin ich genauso ehrgeizig wie beim Tanzen"

Hat die Show auch das Tanzschul-Business verändert?
Angelini-Santner: Absolut! Sie hat das Tanzen in Österreich wieder richtig populär und modern gemacht. Tanzschulen waren plötzlich total „in“. Für uns als Profitänzer war das eine unglaubliche Chance. Später, als wir die Tanzschule eröffnet haben, war es natürlich ein großer Vorteil, dass mich viele Menschen aus dem Fernsehen kannten. Werbetechnisch war das natürlich der absolute Jackpot. 

Stichwort Werbung. Sie sind seit drei Jahren das Gesicht von „BILLA immer gut“. Haben Sie sofort zugesagt?
Angelini-Santner: Ja, für mich war sofort klar: Das passt perfekt! BILLA ist ein österreichisches Traditionsunternehmen, und die Zusammenarbeit war von Anfang an total sympathisch. Jetzt mache ich das bereits seit drei Jahren – oft auch zusammen mit Marco – und es macht mir extrem Spaß.

In der Werbung sieht man Sie oft kochen. Kochen Sie privat auch gerne?
Angelini-Santner: Ja, ich habe eine totale Leidenschaft fürs Kochen. Es ist für mich fast meditativ und bringt mich runter. Manchmal kochen Marco und ich auch gemeinsam. Wobei: meistens geht er einkaufen und ich koche. Ich liebe es, mit guten Zutaten zu arbeiten. Deshalb passt diese Kooperation auch so gut. Und: Kochen hat auch viel mit Technik und Übung zu tun, das wird oft unterschätzt. Ich bin da ehrgeizig – so wie im Sport. (lacht)

Können Sie einige Lieblingsprodukte von „BILLA immer gut“ empfehlen?
Angelini-Santner: Ich liebe die Soft Tortilla Wraps, aber auch die Mini Frühlingsrollen mit Gemüse. Und dann natürlich die Erdbeerknödel, die Linsenchips mit Guacamole und die Käsegebäck-Stangerl.

In ihrer wunderschönen Tanzschule in Wels posierte die Unternehmerin und TV-Ikone Maria Angelini-Santner für MADONNA.

In ihrer wunderschönen Tanzschule in Wels posierte die Unternehmerin und TV-Ikone Maria Angelini-Santner für MADONNA.

© Chris Singer

"Traditionen zu durchbrechen ist immer etwas Besonderes."

Eine gute Ernährung spielt im Tanzsport ja sicher eine große Rolle, oder?
Angelini-Santner: Ja, gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist uns sehr wichtig. Aber auch der Genuss. Auch wenn der Leistungssport bei mir inzwischen im Hintergrund steht, achte ich darauf, was wir essen. Marco und ich sind beide Genussmenschen – wir zelebrieren das gemeinsame Essen richtig. Es ist schön, sich Zeit dafür zu nehmen.

Sie üben diesen Sport seit Ihrer Kindheit aus. Wie anstrengend ist dieser für den Körper bzw. wie sehr trägt er zu Ihrer Fitness bei?
Angelini-Santner: Beim Turniersport wird der Körper natürlich stark gefordert. Manche Bereiche muss ich regelmäßig durchchecken lassen. Aber das, was ich heute in der Tanzschule mache, ist sehr wohltuend. Ich bewege mich viel – das ist für mich wie andere ins Fitnessstudio gehen. Ich bin die regelmäßige Bewegung einfach gewohnt und brauche das auch.   

Neben Ihrer Rolle als Tanzschulbesitzerin unterrichten Sie auch noch – und Sie sind die erste Frau, die das Opernball-Jungedamen- und Jungherrenkomitee leiten. Ist der Tanzsport sonst noch eine Männerdomäne?
Angelini-Santner: Beim Opernball muss man klar sagen: Wir sind ein Teil des Ganzen. Die gesamte Organisation liegt im Büro der Wiener Staatsoper – dort arbeiten echte Profis. Wir sind sehr dankbar, dass wir seit Jahren ein Teil davon sein dürfen. Wir sind für die komplette Choreografie verantwortlich, also dafür, dass am Ende alle Debütantinnen und Debütanten synchron tanzen. Das ist eine große Verantwortung, aber auch eine wunderschöne Aufgabe. Als erste Frau diese übernommen zu haben, war mir eine große Ehre.

Traditionen zu durchbrechen ist immer etwas Besonderes – und das war wirklich ein Meilenstein. Es stimmt schon: Früher waren meist die Herren die bekannteren Tanzschulbesitzer, aber das ändert sich. Auch das Tanzen entwickelt sich ständig weiter – und die Rollenbilder öffnen sich.

Noch führt beim Tanzen ja stets der Mann. Denken Sie, dass sich auch das eines Tages ändern könnte?
Angelini-Santner: Wieso nicht? Gleichstellung sollte immer möglich und selbstverständlich sein.

Sie sind Mutter einer fünfjährigen Tochter. Hat Sie diese Rolle verändert? Vielleicht auch Ihr berufliches Leben?

Angelini-Santner: Ich glaube, jede Frau, die Mama wird, weiß, dass sich danach alles verändert – im positiven Sinn. Es gibt nichts Schöneres, als ein Kind aufwachsen zu sehen und alle Entwicklungsschritte mitzuerleben. Man wird emotionaler, sensibler. Das Schöne ist, wir sind ein sehr enger Familienclan, und ich bin dankbar für die Unterstützung. Marco ist eine große Stütze, meine Eltern und Schwiegereltern helfen jederzeit. Ohne diesen Zusammenhalt würde es nicht funktionieren.

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