Spielmanipulation

Köllerer: Tennis-Rüpel gesperrt

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Köllerer darf nie wieder spielen. 3 Spiele sollen manipuliert worden sein.

Ende eines Bad Boys. Der Einzelrichter der "Tennis Integrity Unit" (TIU), der Antikorruptionsbehörde des Tennis-Weltverbandes, sprach das vernichtende Urteil: "Crazy Dani", wie sie im Tenniszirkus den 27-jährigen Oberösterreicher nennen, wird für immer aus der ATP-Tour ausgeschlossen. Er darf weder als Spieler  noch als Trainer jemals wieder im Tenniszirkus mitmischen. Außerdem fasste er eine Geldstrafe von 100.000 US-Dollar (69.517 Euro) aus – es gilt die Unschuldsvermutung.

Der pikante Grund für die drakonische Strafe: Spielmanipulation. Konkret wurde Köllerer vorgeworfen, (zumindest)fünf Partien geschoben zu haben. Vier ATP-Spieler haben in dem eineinhalb Jahre dauernden Verfahren gegen den Österreicher ausgesagt. Köllerer habe jeweils vor den Partien Kontakt mit seinen Gegnern aufgenommen und gefragt: "Willst du verlieren?" Danach seien bei Wettanbietern, wie "William Hill" oder "Stan James", jeweils hohe Summe gesetzt worden. "Daniel musste dem Gericht Telefonrechnungen und  Kontoauszüge vorlegen", sagt sein Manager Manfred Nareyka gegenüber ÖSTERREICH, "es konnte aber kein Sachbeweis gefunden werden."

Trotzdem sah man es als erwiesen, dass drei Spiele manipuliert wurden. Köllerer bestreitet alles: "Ich habe keine Spieler angesprochen, das ist Nonsens." Die Vorfälle sollen 2009 beim Wiener Turnier und in Wimbledon geschehen sein.

Buchmacher schlugen schon vor Jahren Alarm
Der Verdacht des Wettbetruges verfolgt Köllerer schon seit Jahren: In ’s-Hertogenbosch/Holland schied er in der ersten Runde aus – Buchmacher schlugen Alarm. Ähnliches geschah auch in Kitzbühel. Köllerer (Preisgeld: 756.000 Dollar)  spielte dennoch weiter den Bad Boy, auch in der heimischen Tennis-Bundesliga.

So beschimpfte er seinen Gegner Stefan Koubek als "Wichser", worauf ihn Koubek "würgte", der Eklat war perfekt.

Köllerer (wird im Juli Vater) soll sein Tennis-Geld in ein 700.000-Euro-Haus gesteckt haben: "Völliger Unsinn", entgegnet sein Manager, "die angebliche Villa ist ein Reihenhaus in Linz, deutlich billiger und wurde über einen Raika-Kredit finanziert".

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