Meghan Markle kämpft für Frauenrechte.
An jenem Abend war für die Briten der Brexit in weite Ferne gerückt: Für ohnmachtsnahe Zustände sorgte stattdessen der erste gemeinsame Auftritt von Herzogin Kate (36) und der baldigen Frau von Prinz Harry, der US-Schauspielerin Meghan Markle (36). Bei einem Forum der „Royal Foundation“, einer Stiftung des Königshauses für wohltätige Zwecke, zogen die Damen inmitten ihrer angetrauten Herren platziert, alle Blicke auf sich – und hatten sichtlich Spaß dabei. Schon lange wird spekuliert, wie gut sich die beiden Frauen verstehen und zumindest am Event wurde gescherzt und gelacht. Sogar rein äußerlich ergänzten sich Kate und Meghan perfekt: Beide in Blau gekleidet, mit offenen Haaren und auch der „Cambridge Cross“ der Beine war synchron.
Freundinnen
Herzogin Kate hätte jedoch aktuell Anlass für einen neidischen Seitenblick auf Meghan. In der Beliebtheits-Skala des britischen Volkes wurde sie nämlich just von Meghan überholt. Die Amerikanerin wurde zum „zugänglichsten Mitglied der königlichen Familie“ gewählt. Platz zwei belegt Prinzessin Beatrice und erst auf Platz drei folgt Kate. Fünf Jahre Schulung in royaler Etikette fordern natürlich ihren Tribut. Ganz anders Meghan Markle: Mit ihren ständigen Verstößen gegen eben jene Benimmregeln – ungeniertes Turteln mit Prinz Harry (33) bei öffentlichen Terminen, viel zu langes Händeschütteln und Plaudern mit ihren Fans – als auch ihre ungezwungene Art im Umgang mit Presse & Co. katapultierten sie sogar vor der Hochzeit am 19. Mai auf Windsor Castle noch auf Platz 1 der königlichen Beliebtheitsskala.
Feministin
Geschuldet ist das mit Sicherheit der bürgerlichen Herkunft und dem Arbeitsethos der Kalifornierin. Ihre zusätzliche bodenständige Art beschert ihr absolute Glaubwürdigkeit, wenn sie sagt, sie sieht nach ihrer Hochzeit besonders die Frauenrechte als ihre Agenden innerhalb der königlichen Familie an. Beim Forum in London gab sie dieses Detail bekannt und sagte, es gebe wohl keine bessere Zeit als jetzt, in einem Klima mit so vielen Frauenrechtskampagnen wie „#metoo“ oder „Time’s Up“, hier den „Scheinwerfer darauf zu werfen, dass Frauen befähigt werden und die Leute sie wirklich unterstützen“. Details über ihre künftige Arbeit könne sie noch keine nennen, aber spätestens in ein paar Monaten soll es losgehen, denn: „Ich weiß genau, wie leidenschaftlich ich bin. Harry und ich sehen die Welt mit den gleichen Augen und wir haben den gleichen Ansatz, Dinge anzupacken“, versichert Meghan. Ihrem Ruf als Feministin wird sie mit dieser Verlautbarung nun auch öffentlich mehr als gerecht und alles spricht für frischen Wind, der wohl ab Mai durch den Buckingham Palace weht.
Zukunftsvision
Den Werten und Vorstellungen der Queen versucht sie dabei so wenig wie möglich auf den royalen Schlips zu treten. So hat sie sich „aus Respekt vor der Königin“ erst in der vergangenen Woche in einer privaten Zeremonie vom Erzbischof von Canterbury taufen lassen. „Heiliges Wasser aus dem Fluss Jordan“ gegossen über Meghans Haupt, sorgte für ihre offizielle Zugehörigkeit zur anglikanischen Kirche, deren weltliches Oberhaupt seit der Reformation die Queen ist.
Meghan Markle brilliert auf allen Ebenen. Ihre Motivation kommt auch nicht von irgendwo: „Ich lerne so viel wie möglich, damit ich die Möglichkeiten, die wir hier haben, maximieren kann.“ Was jetzt noch fehlt, ist der Designer für das Hochzeitskleid und der Ring am Finger – dann stellt sich Feministin Meghan keiner der Windsors mehr in den Weg.