Ich bin das erste Mal mit einem E-Auto, dem "Kia EV6", in den Urlaub gefahren - von Wien ins Pustertal, Dolomiten inklusive. Reichweitenangst, Ladestopps und allgemeine Vorurteile: Ich habe alles gecheckt, um herauszufinden, wie so ein E-Auto-Roadtrip wirklich läuft.
Ich durfte den "Kia EV6" testen - für meinen allerersten Roadtrip mit einem E-Auto. Ziel: Südtirol, Pustertal, Dolomiten. Ich wollte wissen, ob die gängigen Vorurteile stimmen - Reichweitenangst, Ladestress, „E-Autos taugen nur für die Stadt“ - alles auf dem Prüfstand.
Erste Eindrücke vom KIA EV6
Abgeholt habe ich das Auto im 22. Bezirk in Wien, an einem Freitag in den Sommerferien. Die Einführung ging flott - als E-Auto-Newbie ist vieles neu, aber nach ein paar Minuten ist alles klar. Erster Check: CarPlay verbunden, Soundanlage getestet - was soll ich sagen? Prioritäten! Roadtrips ohne gute Musik kann man auch gleich bleiben lassen, richtig? Aber Glück gehabt: Der Sound hat rasiert.
Das Panorama-Display mit zwei 12,3-Zoll-Bildschirmen zeigt übersichtlich alles Wichtige. Mein Handy habe ich direkt auf der induktiven Ladestation platziert, weil, seien wir ehrlich: ein leerer Akku ist wie natürliche Selektion heutzutage. Innen hat der Kia so viel Platz, dass ich mit meinen 1,63m fast verloren war. Tatsächlich fühlt man sich eher wie in einer Lounge auf Rädern als in einem Auto.
Auf nach Südtirol
Am Samstag ging es los Richtung Pustertal. Der EV6 bietet eine Reichweite von bis zu 582 km - bei Abfahrt hatten wir noch rund 470 km im Akku, also war klar: mindestens ein Ladestopp würde nötig sein. Kein Problem, denn das Navi zeigt zuverlässig alle Ladestationen auf der Strecke an.
Auf der Autobahn überraschte uns der Fahrkomfort: Spurhalte-Assistent, adaptive Geschwindigkeitsregelung, Totwinkel- und Spurwechselassistent - seitdem wollen wir nie wieder ohne! Insgesamt war das einer der entspanntesten Roadtrips überhaupt.
Wir wählten bewusst die Route über Osttirol: die ist etwas kürzer und nicht alles ist Autobahn. Hohe Geschwindigkeiten leeren den Akku nämlich schneller, während Landstraßen und bergab Fahren dank Rekuperation immer wieder ein bisschen Energie zurückbringen. Perfekt, um Stromverbrauch und Fahrspaß in Balance zu halten.
McDrive & Ladepause: so geht Roadtrip 2025
Die Strecke Richtung Italien war praktisch gesäumt von Ladestationen - die Infrastruktur ist also wirklich top ausgebaut. Unsere erste Pause machten wir in Knittelfeld beim McDonald’s. Perfekt, denn dort gibt es immer Ladestationen. Nach den ersten 200 km hatten wir uns zum Mittagessen ein bisschen Fast Food wirklich verdient.
Auto an die Säule, Akku bei 43 %, Pause eingelegt. An der Ladestation selbst befand sich ein QR-Code - eine Ladekarte ist also nicht nötig. Man muss lediglich ein kurzes Online-Formular ausfüllen und die Kreditkartendetails angeben. Wichtig zu wissen: wer eine Ladekarte besitzt, spart beim Preis pro kWh - wir hatten keine, deshalb sah unsere Rechnung so aus:
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Ladedauer: 40 Minuten
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Durchschnittsleistung: 77,68 kW
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Kosten: 42 €
Sommerhitze? Sitzkühlung regelt
33 Grad Außentemperatur - nach unserer Pause haben wir dann die Sitzkühlung entdeckt. Ganz ehrlich: beste Erfindung des 21. Jahrhunderts. (So ein gekühlter Allerwertester kann schon was)
Rekuperation: Wenn Bremsen plötzlich Spaß macht
Ob Bergauf oder Bergab: Wenn man das erste Mal mit E-Auto fährt ist die Rekuperation ein echtes Highlight. Bergab fährt das Auto quasi selbstständig Strom zurück in den Akku - skurril befriedigend, wenn die Kilometeranzeige steigt. Wir sind ein paar Mal wandern gefahren und mussten das Auto im Urlaub eigentlich kein einziges Mal aufladen. Wir haben es trotzdem ausprobiert und 16 Euro investiert, 13 Minuten später +120 km Reichweite. Wie auch zuvor war ein Formular auszufüllen und die Kreditkartendetails anzugeben, weil wir keine passende Ladekarte hatten.
Rückweg: Roadtrip deluxe
Rückfahrt mit Stau? Kein Problem. Komfort, Platz, Sitzkühlung - alles top. Mit dem Eco-Modus gespart, Sport-Modus für ein bisschen Fahrspaß ausprobiert. Stromkosten für rund 1.200 km: etwa 140 Euro. Infrastruktur? Hervorragend - immer eine Ladestation in Reichweite.
Fahrspaß? 170–325 PS, Sport-Modus verfügbar - langweilig wird es nicht, auch wenn wir meistens gemütlich im Eco-Modus unterwegs waren.
Mein Fazit:
Würde ich wieder mit einem E-Auto in den Urlaub fahren? Auf jeden Fall. Berührungsängste? Weg. Reichweitenangst? Schnee von gestern. Klar, man braucht immer das Smartphone und muss sich an manchen Ladestationen online registrieren, wenn man keine Ladekarte hat - ein kleines Ärgernis, aber absolut verschmerzbar. Alles in allem: Ich würde sofort wieder mit einem E-Auto auf Reisen gehen, und mit dem "Kia EV6" kann man dabei wirklich nichts falsch machen.