Nach Diaz-Transfer

"Weiterarbeiten": Matthäus schießt wieder gegen Bayern-Bosse

Lothar Matthäus wird nicht müde, den FC Bayern München zu kritisieren. Nach dem Transfer von Luiz Diaz geht die Vereins-Ikone ernaut auf die sportlichen Verantwortlichen los.

Endlich haben die Bayern einen Top-Transfer in der Tasche und dennoch kehrt beim deutschen Rekordmeister keine Ruhe ein. Auch in diesem Sommer hagelt es für die Bayern eine Absage nach der anderen. Mit der Ausnahme von Luiz Diaz, der bei weitem nicht der "Plan A" war, läuft man hinter den Erwartungen der Fans und wohl auch den eigenen weit hinterher. Auch Lothar Matthäus wird nicht müde, das zu betonen.

Nach dem Coup mit dem 28-jährigen Südamerikaner verkündete Sport-Boss Max Eberl stolz, dass man "sehr glücklich" mit dem Kader sei. "Wir haben unsere Arbeit erst mal getan", führte der 51-Jährige, der zunehmend in der Kritik steht, weiter aus. Für Matthäus reicht das noch lange nicht.

In seiner Sky-Kolumne ledert der Weltmeister von 1990 los: "Diaz ist ein guter Spieler, aber er war nicht die erste Wahl auf dieser Position. Man hat auch Absagen bekommen, das darf Eberl nicht vergessen. Zurücklehnen kann man sich in seinem Job sowieso nicht."

Diaz-Transfer zu wenig

Er lässt kein gutes Haar an dem Vorgehen der Münchner und plaudert weiter aus: "Soweit ich informiert bin, will man noch den einen oder anderen Spieler verkaufen - um vielleicht dann auch das Angebot für Nick Woltemade nachzubessern. Also heißt es: Hausaufgaben machen und weiterarbeiten."

Besonders stört Matthäus, dass bei den Münchnern kein Wert mehr auf die eigene Jugend gelegt wird. So ist er der Meinung, dass man Spielern "aus dem eigenen Nachwuchs den Weg" verbaut. "Ich würde mir wünschen, dass Talente wie Wanner oder Karl auch in den ersten Bundesligaspielen gegen Leipzig, in Augsburg und gegen den HSV ihre Einsatzzeiten bekommen würden", nimmt er wie gewohnt kein Blatt vor den Mund.

Paul Wanner
© Getty

Einmal in Fahrt nimmt er auch noch Meister-Trainer Vincent Kompany in die Pflicht: "Diese Jungs müssen das Vertrauen bekommen, dass sie nicht nur eine Halbzeit lang spielen. Wenn sie mal drei, vier Spiele am Stück absolvieren, dann kann man sie bewerten. Dann sieht man, mit welcher Überzeugung der Trainer diese jungen Spieler heranführt." Dabei hält er fest, dass es schon in den letzten Jahren üblich war, den Talenten Spielzeit in der Vorbereitung zu geben, "aber danach waren sie auf einmal nicht mehr dabei".

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