Kitz-Opfer

Hans Grugger beendet Karriere

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460 Tage nach Horror-Crash in Kitz sprach Grugger heute über seine Zukunft.

Rund 15 Monate nach seinem Horrorsturz im Abfahrtstraining auf der Kitzbüheler Streif hat der Salzburger Skirennläufer Hans Grugger am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck sein Karriereende bekanntgegeben. Künftig will der 30-Jährige "nur noch zum Spass" Skifahren . Er habe sich in den vergangenen Wochen "eingestehen müssen", dass sein rechtes Bein nicht mehr zulasse, "mit den Besten der Welt mitzufahren", meinte Grugger.

Die Einschränkungen im rechten Bein, die eine Folge des Sturzes sind, seien zwar auch im alltäglichen Leben vorhanden, schnelle Bewegungen, die im Spitzensport notwendig sind, seien dadurch aber unmöglich, schilderte der Salzburger. Schlüsselerlebnis habe Grugger keines gehabt: "Es hat sich einfach gezeigt, dass es vom Körper her nicht mehr geht." Die Entscheidung habe er bereits vor geraumer Zeit gefällt, denn das rechte Bein sei nicht mehr besser geworden.

Zeit für Hobbys
Jetzt werde sich Grugger erstmal verstärkt seinem Hobby, dem Fotografieren, widmen. Im Herbst stehe dann die Trainerausbildung an. Konkrete Gedanken, was folgen werde, habe er sich aber noch nicht gemacht. "Denn die Rückkehr in den Weltcup war mein großes Ziel." Natürlich sei es schwer gefallen, einen Schlussstrich zu ziehen, erklärte Grugger: "Andererseits bin ich dankbar, dass ich jetzt hier sitzen und auch wieder normal Skifahren kann."

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"Schwierige Zeit"
ÖSV-Sportdirektor Hans Pum würdigte den Salzburger als eines der "größten Abfahrtstalente". Nach dem Sturz sei es für alle Beteiligten eine "schwierige Zeit" gewesen. "Ohne die positive Einstellung vom Hans wäre so ein beeindruckender Weg zurück nicht möglich gewesen", hob Pum hervor. Derartige Ereignisse würden zeigen, dass es in diesem Sport zwar um Hundertstel gehe, das Wichtigste aber die Gesundheit sei. Der ÖSV werde Grugger auch in Zukunft begleiten. "Mit seiner Erfahrung, seinem Wissen und seiner positiven Einstellung wird der Hans sicher ein super Trainer werden", sagte der Sportdirektor.

Freundin erleichtert
"Ich bin nicht beleidigt, dass er keine Rennen mehr fährt", merkte Gruggers Lebensgefährtin Ingrid Rumpfhuber vor Journalisten an. Denn beim Zuschauen bei einem Streif-Rennen hätte sie sich "sicher schwergetan". Das Karriereende habe sich in den vergangenen Wochen immer mehr herauskristallisiert. "Es war aber wichtig, dass Hans die Entscheidung selbst getroffen hat", sagte sie.

"Die Zeit, die ich mit ihm zusammenarbeiten durfte, war viel zu kurz", meinte ÖSV-Herrenchef Mathias Berthold. Die Zeit nach dem Sturz sei für die gesamte Mannschaft furchtbar gewesen. "Mit der Besserung vom Hans hat man aber gemerkt, wie alle erleichtert und wieder besser wurden", sagte Berthold. Jetzt sei man "brutal happy", dass es ihm gut gehe, betonte er. Daher sei der heutige Tag ein "positiver".

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