Am Samstag (15 Uhr, live ORF und Pro7) steigt auf der Hohen Warte in Wien das erste Halbfinale der ELF. Die Vienna Vikings empfangen Liga-Neuling Nordic Storm aus Kopenhagen.
Es ist das erste Mal, dass die beiden Teams in der besten Football-Liga aufeinandertreffen. Die Dänen sind erst heuer eingestiegen und haben es auf Anhieb in die Play-offs geschafft, wo man letzte Woche auch noch Titelverteidiger Rhein Fire aus dem Bewerb genommen hat.
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Dennoch sind die Vikings der klare Favorit. „Es ist jedes Jahr unser Ziel, das Finale zu erreichen. Es ist unsere Philosophie. Es ist viel Herzblut, das da reinfließt“, stellt Head Coach Chris Calacay klar. Dabei setzt man in der Hauptstadt auch auf die Erfahrung. Während die Vikings schon in den letzten drei Jahren die K.o.-Phase erreichen konnten, ist es für die Truppe aus Kopenhagen natürlich eine Premiere. Calacay: „Das macht bestimmt einen Unterschied aus. 22 unserer Spieler waren schon beim Titelgewinn 2022 dabei“, sieht er die Wiener im Vorteil.
Am Samstag kann man gleich zwei Rekorde brechen. Einerseits wäre man das erste Team, das dreimal im Endspiel der ELF steht, andererseits erwartet man sich auf der Hohen Warte den nächsten Fan-Rekord. Mit 4.532 Zuschauern gegen Paris am letzten Spieltag konnte man einen neuen Bestwert aufstellen. Noch nie waren bei einem Spiel der Wikinger mehr Zuschauer in der Wiener Naturarena. Nun hat man noch einmal gut 500 Plätze mehr freigemacht und will erstmals mit 5.000 Vikings-Anhängern eine große Football-Party feiern, die bereits schon ab 12 Uhr losgeht.
Ausgeruhte Vikings gegen reisende Dänen
Während die Vikings in der Vorwoche spielfrei hatten, nachdem man sich in einem Thriller am letzten Spieltag den Sieg im ELF-Grunddurchgang sichern konnte, mussten die Dänen in den letzten Wochen durch Europa reisen. Am letzten Spieltag war man in Düsseldorf, letzten Sonntag in Kopenhagen und nun geht es weiter nach Wien, auch die Reisestrapazen sind nicht zu unterschätzen.
Im Vergleich zu dem Duell mit Paris wartet auf die Vikings aber ein völlig anderes Spiel. Während man gegen die Franzosen eine der besten Verteidigungen der Liga gegen sich hatte, überzeugte Storm in seinem Debüt-Jahr mit einer spektakulären Offensive. Denn mit Jadrian Clark wechselte vor Saisonbeginn der Quarterback von Rhein Fire nach Kopenhagen. Von Revanche für die Vorjahres-Niederlage im Endspiel will man in Wien allerdings nichts wissen.
"Das ist ihre Stärke, wir bereiten uns intensiv auf diese Offense vor. Sie müssen sich aber auf der Hohen Warte vor unseren Fans beweisen", ist sich Calacay bewusst.
Vikings setzen auf Kollektiv
Denn der langjährige Wikinger-Chef weiß genau, dass es im Play-off nicht mehr um die Leistung einzelner Spieler geht. "Jeder ist mittlerweile angeschlagen. Nun geht es nicht mehr um eine Person, es geht um das Kollektiv", vertraut er seiner Truppe voll und ganz und schickt eine Kampfansage nach: "Unsere Abwehr wird aggressiv spielen!"
Gelingt nun der Final-Hattrick nach 2022 und 2024, gibt es aber keine Zeit zum Feiern. Denn schon eine Woche später (So., 7. 9, 15 Uhr) steigt das Finale in der Stuttgarter MHP Arena. Der mögliche Gegner wird am Sonntag zwischen den Munich Ravens und Stuttgart Surge ermittelt, somit bleibt den Vikings zumindest ein Tag mehr, um sich auszuruhen.